Erwartungsgemäß USA: Rice ist neue Außenministerin

Washington (rpo). Erwartungsgemäß hat der US-Senat Condoleezza Rice als neue Außenministerin der Vereinigten Staaten bestätigt. Vor der Abstimmung war es allerdings zu einer heftigen Diskussion gekommen, denn einige Demokraten warfen Rice Fehler im Irak vor. Mit 85 zu 13 Stimmen war die Wahl dann allerdings doch eindeutig. Die neue Ministerin legte ihren Eid ab.

Condoleeza Rice will bereits am Donnerstag die Amtsgeschäfte von Colin Powell übernehmen. Die 50-Jährige wurde am Mittwochabend im Weißen Haus vereidigt. Auf Druck der Demokraten, die Rice in der Anhörung wegen der Irak-Politik heftig kritisierten, war die Abstimmung am vergangenen Freitag verschoben worden. Im Senat gab es so viele Gegenstimmen wie für keinen anderen Außenminister seit dem Zweiten Weltkrieg. Gegen Rice stimmten am Mittwoch unter anderem Edward M. Kennedy und Bushs unterlegener Herausforderer um das Präsidentenamt, John Kerry.

Neben dem Irak gehören die neuen Bemühungen um den Friedensprozess im Nahen Osten zu den wichtigsten Themen der US-Außenpolitik. Zudem stehen die Konflikte über die Atomprogramme Nordkoreas und des Iran ganz oben auf der Tagesordnung der neuen Ministerin, die als Vertraute von Präsident George W. Bush gilt.

Condoleezza Rice wurde am 14. November 1954 in Birmingham im US-Staat Alabama geboren. Ihr Vorname soll sich von der musikalischen Vortragsanweisung "con dolcezza" ableiten - "mit Sanftmut". Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft spezialisierte sie sich auf Osteuropa, die damalige Sowjetunion und internationale Sicherheitspolitik. Bereits George Bush, den Vater des jetzigen Präsidenten, beriet Rice in Fragen der Außenpolitik und prägte in dieser Zeit die Beziehungen Washingtons zu Moskau.

Bis zu ihrer Ernennung als Nationale Sicherheitsberaterin vor vier Jahren war Rice Dekanin der Stanford-Universität in Kalifornien. Zurück im Weißen Haus musste sie immer wieder zwischen Powell und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vermitteln, die oft gegensätzliche Positionen vertraten.

(ap)
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