Anhörung wegen vernichteten Aufnahmen vor US-Gericht USA: CIA-Videos zeigten keine Folter von Gefangenen

Washington (RPO). Die US-Regierung streitet ja gar nicht ab, dass CIA-Verhörvideos vernichtet wurden. Aber Dinge wie die Folterung von Terroverdächtigen in dem Gefangenenlager Guantánamo seien auf den Bändern keinesfalls zu sehen gewesen.

"Es ist unvorstellbar, dass es sich bei den vernichteten Aufnahmen um die Darstellung von Missbrauch, Misshandlungen oder Folter von Guantanamo-Häftlingen gehandelt haben könnte", sagte der Anwalt des Weißen Hauses, Jody Hunt, am Freitag.

Die Verteidiger der Regierung und von Guantanamo-Gefangenen waren ins Gericht zitiert worden, damit sie ihre Argumente hinsichtlich der Rechtsmäßigkeit der Zerstörung der Verhörvideos 2005 vorbringen konnten.

Bundesrichter Henry Kennedy hatte 2005 während einer Verhandlung über die Haftbedingungen in Guantanamo gefordert, dass Beweise für Folter oder Misshandlung in dem Gefangenenlager auf Kuba aufbewahrt werden müssen.

Mit der Anhörung am Freitag wollte Kennedy prüfen, ob das CIA trotz seiner Anordnung mögliche Beweise vernichtet hat. Das Weiße Haus argumentierte jedoch, dass es auf keinen Fall gegen die Anordnung verstoßen habe, da die vernichteten Verhörvideos in einem Geheimgefängnis der CIA und nicht in Guantanamo gemacht wurden.

Die CIA hatte die Vernichtung der Verhör-Videos von Terrorverdächtigen aus dem Jahr 2002 vor zwei Wochen eingeräumt. Der Geheimdienst versicherte, er habe damit Agenten vor Vergeltungsmaßnahmen des Terrornetzwerks El Kaida schützen wollen. Die CIA steht im Verdacht, mit den Aufnahmen mögliche Beweise für Misshandlungen oder gar Folter von Terrorverdächtigen in US-Gewahrsam vernichtet zu haben.

(afp)
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