Sicherheit in Indopazifikregion Biden verkündet U-Boot-Deal für Australien

San Diego · Die modernen Unterseeboote sollen ein Gegengewicht zur chinesischen Aufrüstung bilden. Nuklear bewaffnet werden sie aber nicht, wie der US-Präsident unterstreicht.

 Auf diesem von der US-Marine zur Verfügung gestellten Foto kehrt das schnelle Angriffs-U-Boot USS Oklahoma City (SSN 723) der Los-Angeles-Klasse zum US-Marinestützpunkt in Guam zurück, 19. August 2021. (Archiv)

Auf diesem von der US-Marine zur Verfügung gestellten Foto kehrt das schnelle Angriffs-U-Boot USS Oklahoma City (SSN 723) der Los-Angeles-Klasse zum US-Marinestützpunkt in Guam zurück, 19. August 2021. (Archiv)

Foto: dpa/Mc3 Naomi Johnson

Die USA, Großbritannien und Australien wollen ihre Pläne für eine atombetriebene U-Bootflotte in Down Under forcieren – und damit angesichts westlicher Sorgen vor dem wachsenden Einfluss Chinas in der Indopazifikregion ein Zeichen setzen. Die U-Boote, mit denen Australien ausgestattet werde, würden zwar nuklear betrieben, aber nicht nuklear bewaffnet, betonte US-Präsident Joe Biden nach einem Treffen mit dem Premierministerin von Großbritannien und Australien, Rishi Sunak und Anthony Albanese.

 Anthony Albanese (l), Premierminister von Australien, spricht mit Joe Biden, Präsident der USA, auf dem Marinestützpunkt Point Loma in San Diego, USA, im Rahmen von Aukus, einem trilateralen Sicherheitspakt zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Anthony Albanese (l), Premierminister von Australien, spricht mit Joe Biden, Präsident der USA, auf dem Marinestützpunkt Point Loma in San Diego, USA, im Rahmen von Aukus, einem trilateralen Sicherheitspakt zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den USA.

Foto: dpa/Evan Vucci

Die vor 18 Monaten angekündigte Partnerschaft namens Aukus ermöglicht Australien den Zugriff auf U-Boote, die leistungsfähiger und besser getarnt sind als konventionell angetriebene Modelle. Sie sollen ein Gegengewicht zur chinesischen Aufrüstung in der Region bilden.

„Diese Boote werden keine Nuklearwaffen irgendwelcher Art haben“, sagte Biden bei einer Zeremonie unter freiem Himmel auf dem Marinestützpunkt Point Loma in San Diego, flankiert von den Regierungschefs aus Großbritannien und Australien. Im Hintergrund waren mindestens zwei U-Boote zu sehen.

Albanese sagte, das Abkommen bedeute die größte Einzelinvestition in die australische Verteidigungsfähigkeit in der Geschichte des Landes. Erstmals würden die USA zudem ihre nukleare Antriebstechnologie mit einem anderen Land teilen. „Und wir danken ihnen dafür“, ergänzte Albanese.

Sein britischer Kollege Sunak bezeichnete Aukus als „die wichtigste multilaterale Verteidigungspartnerschaft seit Generationen“. Das Vereinigte Königreich werde ebenfalls seine 60 Jahre lange Erfahrung beim Betrieb der eigenen U-Bootflotte mit australischen Ingenieuren teilen, damit „sie ihre eigene Flotte bauen können“.

In einer gemeinsamen Erklärung vor der offiziellen Bekanntgabe teilten die drei Regierungschefs mit, ihre Länder setzten sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung von Frieden, Stabilität und Wohlstand auf der ganzen Welt ein, auch im indopazifischen Raum. „Wir glauben an eine Welt, die die Freiheit schützt und die Menschenrechte, die Rechtsstaatlichkeit, die Unabhängigkeit souveräner Staaten und die auf Regeln basierende internationale Ordnung respektiert“, heißt es darin. Die nächsten Schritte sollten helfen, diese Ziele in den kommenden Jahrzehnten voranzubringen.

Australien kauft im Rahmen der Partnerschaft drei, womöglich sogar bis zu fünf U-Boote der Virginia-Klasse, wie der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte, der Biden nach Kalifornien begleitete. Eine künftige Generation von U-Booten soll in Großbritannien und Australien mit amerikanischer Technologie und Unterstützung gebaut werden. Die USA wollen zudem Hafenbesuche in Down Under ausweiten, um den Australiern zusätzliche Kenntnisse über die U-Boot-Technologie zur Verfügung zu stellen.

(aku/dpa)
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