Aufklärung von „Fakten, Umstände und Ursachen“ Ausschuss zur Kapitol-Attacke lädt Trump-Vertraute vor

Washington · Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols hat vier enge Vertraute des ehemaligen Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Die vier Männer seien angewiesen worden, zu Befragungen zu erscheinen. Denn auch ihre Rolle bei den Geschehnissen soll beleuchtet werden.

 Szenen vom Sturm auf das Kapitol am 6. Januar. (Archiv)

Szenen vom Sturm auf das Kapitol am 6. Januar. (Archiv)

Foto: AP/John Minchillo

Der Ausschuss zur Untersuchung der Attacke auf das Kapitol am 6. Januar hat vier Vertraute des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vorgeladen. Dabei handele es sich um den ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon, den damaligen Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, Trumps Social-Media-Chef Dan Scavino sowie einen ehemaligen Beamten des Verteidigungsministeriums, teilte der Ausschutzvorsitzende Bennie G. Thompson am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Die vier Männer seien angewiesen worden, zu Befragungen zu erscheinen, so Thompson. Ein Vertreter von Meadows sagte, er lehne eine Stellungnahme ab. Bannon und Scavino waren für bisher nicht zu erreichen. Patel sagte in einer Erklärung, er sei enttäuscht, aber nicht überrascht, dass der Ausschuss eine Vorladung ausgestellt habe, statt um seine freiwillige Mitarbeit zu bitten.

Der Ausschuss wirft allen vier Männern vor, auf unterschiedliche Art und Weise zu versucht haben, die Bestätigung der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten zu verhindern oder Informationen über derartige Versuche zu haben. Sie sollen vor oder am 6. Januar mit Trump in Kontakt gestanden haben und mutmaßlich relevante Informationen über die Vorgeschichte des Angriffs haben. Dies solle nun untersucht werden. Die Männer sind außerdem aufgefordert, bestimmte Dokumente vorzulegen. Ziel sei es „die Fakten, Umstände und Ursachen“ der Kapitol-Attacke aufzuklären.

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende des Verfahrens wurde der Republikaner jedoch freigesprochen. Der Ausschuss im US-Repräsentantenhaus soll die Hintergründe des Angriffs auf das Kapitol untersuchen. Die Einrichtung des Untersuchungsgremiums war bereits Gegenstand heftiger parteipolitischer Auseinandersetzungen.

(ala/dpa/Reuters)
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