Kritik insbesondere an mangelnder Vision zum Irak US-Zeitungen zurückhaltend nach Kerry-Rede

Washington (rpo). Die wichtigsten Tageszeitungen in den USA haben die Parteitagsrede des demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry zurückhaltend aufgenommen. Die Zeitungen bemängelten vor allem, dass Kerry nicht näher auf das Thema "Irak" eingegangen sei.

John Kerrys kämpferische Wahlkampfrede
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<P>Washington (rpo). Die wichtigsten Tageszeitungen in den USA haben die Parteitagsrede des demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry zurückhaltend aufgenommen. Die Zeitungen bemängelten vor allem, dass Kerry nicht näher auf das Thema "Irak" eingegangen sei.

Unter dem Titel "Verpasste Chance" schrieb die "Washington Post", Kerry habe "mit Zuversicht und Eloquenz" gesprochen, seine Rede sei jedoch eine "Enttäuschung" gewesen. Der US-Senator habe den Eindruck erweckt, dass es unter ihm als Präsident im Irak einen "raschen und schmerzlosen Ausweg" geben würde. Kerry hätte vielmehr die "schwierige Wahrheit verkünden müssen, dass die US-Truppen noch lange Zeit im Irak stationiert sein werden".

Die "New York Times" bewertete den Auftritt Kerrys mit Blick auf die Lage im Irak ähnlich. Während der Kommentator des Blatts den demokratischen Präsidentschaftsbewerber für seine Absichten bei der Bekämpfung des Terrorismus lobte, bemängelte er eine fehlende "klare Vision für den Irak". Seine Wähler hätten von ihm das Bekenntnis erwarten können, dass seine Zustimmung als Senator zum Irak-Krieg nach reiflicher Überlegung "ein Fehler" gewesen sei. "Nun ist klar, dass Kerry dies nicht sagen wird, und das ist bedauerlich."

Nach Ansicht der US-Tageszeitung "USA Today" verlässt Kerry den Parteitag in Boston, "ohne den Wählern gezeigt zu haben, wie er das Land bei den dringendsten Fragen führen würde: den Krieg gegen den Terrorismus und eine Lösung des Schlamassels für Amerika im Irak". Bislang ähnele das Programm Kerrys dem seines republikanischen Kontrahenten George W. Bush.

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