Nach fast sieben Jahren in Militärhaft US-Whistleblowerin Manning wieder auf freiem Fuß

Washington · Ihre Enthüllungen enthielten Details über die US-Einsätze im Irak und Afghanistan. Chelsea Manning sollte deshalb 35 Jahre im Gefängnis sitzen. Nun wurde die US-Whistleblowerin vorzeitig freigelassen.

 Chelsea Manning (undatierte Aufnahme).

Chelsea Manning (undatierte Aufnahme).

Foto: dpa

Die 29-Jährige wurde am Mittwoch aus dem Gefängnis Fort Leavenworth entlassen — nach fast sieben Jahren Haft. Das bestätigte eine Sprecherin der US-Army den Nachrichtenagenturen dpa und AFP.

Manning war wegen Spionage und Kolloberation mit dem Feind zu 35 Jahren Militärhaft verurteilt worden und hat davon knapp sieben Jahre abgesessen. Präsident Barack Obama reduzierte die Strafe kurz vor dem Ende seiner Amtszeit auf nur sieben Jahren. Republikaner kritisieren ihn dafür. Doch Obama sagte: "Das Strafmaß war völlig unverhältnismäßig." Manning sei verurteilt worden und habe bereits eine schwere Strafe verbüßt.

Chelsea Manning hatte noch unter ihrem früheren Namen Bradley Manning Hunderttausende Dokumente aus Armeebeständen über Vorkommnisse bei den Kriegen im Irak und in Afghanistan an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergeleitet. Nach eigenen Angaben wollte Manning eine öffentliche Debatte über die Kriege in Afghanistan und im Irak anstoßen. Die Enthüllungen enthielten zum Teil höchst peinliche Details für die Vereinigten Staaten.

Im Mai 2010 wurde der damalige Obergefreite Manning auf einem Stützpunkt nahe Bagdad festgenommen. Nach der Verurteilung 2013 kündigte Manning an, sich ab sofort Chelsea zu nennen und als Frau leben zu wollen. Im April 2014 genehmigte ein US-Gericht die Namensänderung. Im Februar vergangenen Jahres erlaubte die US-Armee ihr dann auch eine Hormonbehandlung zur Geschlechtsumwandlung.

(wer/dpa/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort