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Neuerlicher Patzer bei Inszenierung Wie Romney über vier Buchstaben stolperte

Düsseldorf · Die USA gelten als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier ist wirklich alles vorstellbar: Die Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär - ja sogar vom Multi-Millionär zum Präsidenten. Mitt Romney hat genau dies vor. Obamas Herausforderer aber leistet sich reihenweise Patzer. Sein neuester wirkt besonders befremdlich.

Romneys Patzer vor Kriegsschiff-Kulisse
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Romneys Patzer vor Kriegsschiff-Kulisse

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Mitt Romney ist bekannt für seine verbalen Aussetzer. Mal ist es eine Rede, die er in den Sand setzt, mal verhaspelt er sich böse in einem Interview oder stößt ausländische Politiker vor den Kopf. Dieses Mal stolpert der republikanische Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama über ein Wort. Genauer gesagt: ein Präfix, einen vorangestellten Wortteil mit nur vier Buchstaben.

Bei der Vorstellung von Paul Ryan, seines Vize-Präsidenten im Falle eines siegreichen Ausgangs bei den Wahlen am 6. November, vergaß Romney kurzerhand das nicht ganz unbedeutende Wort "Vize". Romney kündigte Ryan als neuen Präsidenten der USA an.

Die Menge tobte

Die wartende Menge tobte, die Fähnchen wedelten wild in der Luft. Schließlich brachen viele Schaulustige in Gelächter aus. Wieder ein peinlicher Patzer Romneys in der Öffentlichkeit, dachten wohl viele. Daran haben wir uns gewöhnt, dachten womöglich die anderen.

Es war alles angerichtet an diesem Samstag in Norfolk, Virgina, an der Ostküste der USA. Seit Wochen kursierten Gerüchte, wer denn nun an der Seite von Romney Obama das Amt streitig machen soll. Am Samstag brach Romney sein Schweigen und stellte Ryan vor. Patzer inklusive.

"Ich bin bekannt für meine Fehler"

Und doch hatte Romneys neuerlicher Reinfall eine andere Qualität. Der Multi-Millionär, der das Podium bereits verlassen hatte, um Ryan ans Mikro zu lassen, eilte zurück und trat erneut vor die republikanischen Anhänger und Medienvertreter. Er gab seinen Fehler freimütig zu und meinte: "Ich bin bekannt dafür, hin und wieder einen Fehler zu machen."

Im Grunde wäre der Auftritt nur eine weitere Episode im bereits gut gefüllten Anekdoten-Ordner von Romneys Patzern, wenn nicht dieses riesige, tonnenschwere Militärschiff im Hintergrund zu sehen gewesen wäre.

Kriegsschiff im Hintergrund

Freilich, die Amerikaner lieben die große Show, den fulminanten Auftritt. Die Bilder des Tages sollen um die Welt gehen. Auch wenn es sich bei diesem Kriegsschiff nur um ein Ausstellungsstück des Marine-Museums "Nauticus" handelt - ein fader Beigeschmack bleibt.

Wollen die USA wirklich einen Mann zum Präsidenten wählen, der unverhohlen zugibt, ständig Fehler zu machen, wenn im Hintergrund ein Kriegsschiff die Kulisse seines Eingeständnisses bildet? In den USA mehren sich jedenfalls die Stimmen, die Romneys Patzer leid sind.

Jüngste Umfragen sehen Amtsinhaber Obama vorn. In einer Untersuchung der "Washington Post" und des Fernsehsenders ABC sprachen sich 53 Prozent der Befragten für den Demokraten aus und nur 40 Prozent für Romney. 43 Prozent hatten eine schlechte Meinung von Obama, bei dem Republikaner waren es dagegen 49 Prozent.

Ein, wenn auch kleiner, Trost für Romney dürfte sein, dass Obama vor vier Jahren seinen Vize Joe Biden ebenfalls als künftigen Präsidenten vorstellte, bevor er sich schnell verbesserte. Obama zog kurze Zeit später als Präsident ins Weiße Haus ein. Fraglich bleibt indes, ob Romney nach seiner Pannen-Serie Ähnliches gelingt.

(nbe)
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