Weitere Schlappe für McCain Wichtigste Zeitung Alaskas unterstützt Obama

Los Angeles (RPO). Eine weitere große Zeitung hat im Kampf um die Präsidentschaft in den USA Barack Obama zur Wahl empfohlen. Brisant: Diesmal geht es um die wichtigste Zeitung Alaskas. Es sei zu "riskant", die Empfehlung für die eigene Gouveneurin und republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin abzugeben.

Wer ist Sarah Palin?
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Die "Anchorage Daily News" schreibt, es sei zu "riskant", wenn Palin nur "einen 72-jährigen Herzschlag von der Führung der freien Welt" entfernt sei, schrieb die Zeitung mit Blick auf das Alter des republikanischen Kandidaten John McCain. Palins Nominierung sei zwar ein "denkwürdiges Ereignis" und viele Bürger Alaskas seien stolz darauf, dass der eigene Bundesstaat derzeit so prominent vertreten sei. Lokalpatriotismus dürfe jedoch nicht alle andere Einschätzungen überdecken.

Die Zeitung hält auch McCain für ungeeignet. Er sei der falsche Kandidat in einer kritischen Zeit, schrieb die "Anchorage Daily News" mit Blick auf die Finanzkrise. Mit Obama würde demnach "weit mehr Hoffnung" ins Weiße Haus einziehen. In den vergangenen Tagen hatten bereits renommierte Zeitungen wie die "New York Times", die "Washington Post" und die "Los Angeles Times" empfohlen, bei der Wahl am 4. November für Obama zu stimmen.

Interne Kritik an Palin

Unterdessen sind im Wahlkampfteam der US-Republikaner interne Streitigkeiten um Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin ausgebrochen. Die Gouverneurin von Alaska beschuldige die Berater von Präsidentschaftskandidat John McCain, sie bereits im Voraus für eine mögliche Niederlage bei den Wahlen am 4. November verantwortlich zu machen, berichtete das Internetmagazin Politico. Anhänger der Gouverneurin von Alaska sehen demnach vor allem McCains Chefstrategen, Steve Schmidt, als Urheber der parteiinternen Kritik an Palin.

Die Webseite berief sich auf vier Menschen aus dem engen Umfeld Palins. Demnach ist die Gouverneurin von Alaska erbost über Äußerungen aus dem republikanischen Beraterstab über einige ihrer verbalen Entgleisungen. Die Vize-Kandidatin sei deshalb mehr und mehr entschlossen, die Ratschläge der Berater nicht mehr zur berücksichtigen. Ein Vertreter der Republikaner sagte laut Politico, Palin habe bereits mehrere Erklärungen in ihrem Wahlkampf im Alleingang getroffen.

Palin ist zunehmend zur Belastung für McCain geworden, der bei Umfragen deutlich hinter seinem demokratischen Rivalen Barack Obama zurückliegt. Unter anderem steht die Gouverneurin von Alaska unter dem Verdacht, ihre Macht missbraucht zu haben, als sie ihren Sicherheitschef entließ. Ein Untersuchungsausschuss hatte befunden, dass die Gouverneurin den Mann drängte, einen Polizisten zu entlassen. Der Polizist war mit Palins Schwester verheiratet und befand sich damals in einem äußerst kontroversen Scheidungsverfahren. Auch die Affäre um Palins teure Garderobe während des Wahlkampfs macht den Republikanern zu schaffen.

(afp)
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