US-Präsidentschaftswahl Donald Trump greift erstmals Michelle Obama in Rede an

Die amtierende First Lady ist bei den Amerikanern beliebt. In ihren Reden ist sie indirekt immer wieder auf den konservativen US-Präsidentschaftkandidaten Trump eingegangen. Kritisch natürlich. Nun hat Trump versucht, dagegenzuhalten.

 US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: Jetzt geht er auf die First Lady los

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: Jetzt geht er auf die First Lady los

Foto: dpa, msc tmk

Erstmals in seinem Wahlkampf hat der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Ehefrau von Präsident Barack Obama attackiert. Bei einem Auftritt in Fletcher im Bundesstaat North Carolina kritisierte der Republikaner die populäre Michelle Obama dafür, dass sie sich für seine Rivalin Hillary Clinton engagiert.

Die First Lady wolle "nichts Anderes machen als Wahlkampf", sagte Trump. Er warf der Präsidentengattin eine widersprüchliche Haltung zu seiner Kontrahentin im Rennen um das Weiße Haus vor. Michelle Obama habe einmal gesagt, dass jemand, der nicht auf sein eigenes Zuhause aufpassen könne, auch nicht auf das Weiße Haus oder das Land aufpassen könnte. Darüber werde nun aber nicht mehr geredet. Damit spielte Trump offenbar auf die früheren außerehelichen Eskapaden von Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, an.

Der Satz sollte wohl aber auch eine Anspielung auf frühere Äußerungen Obamas sein: Michelle Obama hatte tatsächlich im Jahr 2008, als ihr Mann gegen Hillary Clinton um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten konkurrierte, bei einem Wahlkampfauftritt vor Frauen gesagt: "Aus meiner Sicht kannst Du, wenn Du Dein eigenes Haus nicht in Ordnung halten kannst, sicherlich nicht das Weiße Haus in Ordnung halten." Laut "Spiegel Online" hatte Obama damals jedoch nicht auf Clinton angespielt, sondern darauf, wie wichtig ihr und ihrem Mann, obwohl beide berufstätig seien, ein geregeltes Familienleben und die gemeinsame Verantwortung für ihre Kinder seien.

Wahlkampf für Clinton

In den vergangenen Monaten engagierte sich Michelle Obama stark im Wahlkampf für Clinton. Sie war eine der Hauptrednerinnen beim Parteitag im Juli in Philadelphia, bei dem die Ex-Außenministerin zur Präsidentschaftskandidatin gekürt wurde. In der vergangenen Woche griff sie Trump hart wegen dessen sexistischer Sprüche an.

Am Donnerstag reiste die First Lady dann zur Unterstützung der Clinton-Kandidatur nach Arizona. Der Staat im Südwesten ist eine traditionelle Bastion der Republikaner, die Demokratin hat dort aber laut Umfragen gute Chancen auf den Wahlsieg.

Das Weiße Haus kommentierte Trumps Attacke so: Sprecher Eric Schultz sagte, er könne sich "kein kühneres Mittel" des republikanischen Kandidaten zur weiteren Schmälerung seines Rufs vorstellen, als die First Lady anzugehen.

(vek/AFP)
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