US-Wahlen Bekannte Republikaner warnen vor Trump als Präsident

Washington · 50 Sicherheitspolitiker der Republikaner wenden sich in einer beispiellosen Aktion gegen ihren eigenen Präsidentschaftskandidaten. In einem Brief warnen sie eindringlich davor, Donald Trump zum US-Präsidenten zu wählen.

US-Wahlen 2016: Republikaner warnen vor Trump als Präsident
Foto: afp, jm

Eine Reihe konservativer Republikaner hat einen neuen Versuch unternommen, Donald Trump die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei zu entziehen. "Herrn Trump fehlen der Charakter, die Werte und die Erfahrungen, um Präsident zu sein", schreiben die Politiker in einem Brief, der in der "New York Times" veröffentlich wurde. Trump wäre der gefährlichste Präsident in der amerikanischen Geschichte. Die Politiker rufen die Parteiführung außerdem zu einem Sondertreffen auf, auf dem Trump als Kandidat abgelöst werden könnte.

Zu den Organisatoren der Petition zählen viele der Republikaner, die bereits im Vorwahlkampf Stimmung gegen den 70-Jährigen machten. Unter anderem unterzeichnete der frühere CIA-Direktor Michael Hayden den Brief.

Bei den Unterzeichnern des Anti-Trump-Aufrufs handele es sich um "nichts anderes als eine gescheiterte Washingtoner Elite, die sich an ihre Macht klammert", sagte Trump.

Der Präsidentschaftskandidat machte die Unterzeichner des Aufrufs, die in früheren republikanischen Regierungen führende Funktionen innehatten, für gravierende Fehlentscheidungen verantwortlich. Ihnen sei die "katastrophale Entscheidung zur Invasion Iraks" und der Aufstieg der Dschihadistenmiliz IS anzulasten. Sie hätten die Welt "weniger sicher gemacht", kritisierte Trump.

"Verzweifelte Zeiten verlangen verzweifelten Maßnahmen", erklärte Regina Thomson, eine Republikanerin aus dem US-Staat Colorado mit Verbindungen zum unterlegenen Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz, am Wochenende in einer E-Mail an Mitglieder der Parteiführung. "Donald J. Trump ist eine Katastrophe", schrieb sie.

Die Konservativen sind besorgt über Trumps Verhalten, seit er im Juli zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten gekürt worden ist. Der Kandidat falle durch "erratisches Verhalten" auf und durch "gefährliche Eigenschaften", die ihn für das Präsidentenamt ungeeignet machen. Zugleich wiesen die Unterzeichner darauf hin, dass sie auch "Zweifel" in Hinblick auf Trumps demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton hätten. Dieses sei bedauerlich gewesen, schrieb Thomson. Die Parteispitze weist die Petition zurück, da Trump die Nominierung rechtmäßig gewonnen hat.

(rent/ap/AFP)
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