Washington Trump bleibt auf Härtekurs

Washington · Bei einem Besuch in Mexiko zeigte sich Trump mit seiner Einwanderungspolitik wieder als Hardliner.

US-Wahlen 2016: Donald Trump bleibt auf Härtekurs
Foto: afp, rf/aek

Es dauert nicht lange, da macht Donald Trump deutlich, dass von Milde keine Rede sein kann. Er ist in die größte Kongresshalle der Stadt Phoenix gekommen, um einen Zehnpunkteplan zur Einwanderung vorzustellen - dem Schlüsselthema seiner Kampagne: "Wir werden eine großartige Mauer an unserer Südgrenze bauen. Und Mexiko wird die Mauer bezahlen. Zu hundert Prozent. Sie wissen es vielleicht noch nicht, aber sie werden zahlen", erklärt Trump.

Damit ist klar, dass er nichts zurücknimmt von jener Rhetorik, mit der er vor gut 14 Monaten seine Kandidatur um die Präsidentschaft angemeldet hatte. Dass er sich zumindest vorerst keine Mäßigung auferlegt, auch wenn es für einige Stunden danach ausgesehen hatte.

Zuvor hatte Trump in Mexiko-Stadt den mexikanischen Staatspräsidenten Enrique Pena Nieto getroffen. Dort schlug er vergleichsweise leise Töne an: Über die Finanzierung des Mauerbaus sei nicht gesprochen worden, zog er sich aus der Affäre. Und obwohl Pena Nieto bei Twitter hinterherschob, dass man sehr wohl darüber gesprochen habe und Mexiko eine Grenzmauer nicht zahlen werde, bewies allein die Tatsache des Überraschungsbesuchs, dass es neben dem Polterer Trump auch den wendigen Trump gibt. Den flexiblen Geschäftsmann, der in seinen Business-Fibeln beschreibt, wie man seine Marketingstrategie der jeweiligen Marktlage, dem Kundenkreis anzupassen hat.

In Phoenix indes wird nach wenigen Minuten klar, dass die Charmeoffensive in Mexiko eher eine Episode ist und keine Kursänderung in Richtung politische Mitte bedeutet. Am Rednerpult ist der alte Trump, der Hardliner, aggressiv, nationalistisch, das Fremde ausgrenzend. Er spricht von "vergessenen" amerikanischen Arbeitern und sagt, dass es bei der Migrationsdebatte nur ein Thema geben könne - "das Wohlergehen des amerikanischen Volkes". Mit ihm als Präsident werde man den Zyklus von Amnestie und illegaler Einwanderung durchbrechen: "Ihr könnt keinen legalen Status erwerben oder Bürger der Vereinigten Staaten werden, indem ihr illegal in unser Land kommt", so Trump.

Dann ist da noch die Polemik gegen Hillary Clinton. Deren Pläne, giftet Trump, liefen nur auf eines hinaus: "offene Grenzen, jeden hereinlassen und damit unser Land zerstören". Vielleicht sollte man auch Hillary Clinton bei passender Gelegenheit abschieben.

(RP)
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