Neueste Umfragewerte Clinton baut Vorsprung aus — Trump will mit Geld nachhelfen

New York/Washington/Tampa · Der am Mittwoch veröffentlichten Reuters/Ipsos-Erhebung zufolge gehen 41 Prozent der Republikaner von einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton aus. An Trump glauben 40 Prozent.

 Momentan hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wenig zu befürchten.

Momentan hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wenig zu befürchten.

Foto: afp, js

Noch im Monat zuvor hatten 58 Prozent der Republikaner den Geschäftsmann als Sieger gesehen und nur 28 Prozent die Ex-Außenministerin. Auch unter Trumps erklärten Anhängern gehen nur noch 49 Prozent von seinem Einzug ins Weiße Haus aus — nach zuvor 67 Prozent. Die Zweifel an einem Sieg des Republikaners haben nach der Veröffentlichung einer Videoaufnahme aus dem Jahr 2005 zugenommen, in dem er auf vulgäre Art über Frauen spricht.

Unter den Gesamtwählern hat Clinton einer GfK-Umfrage zufolge sogar noch einen größeren Vorsprung: Landesweit liege sie mit 51 Prozent vor Trump, der auf 37 Prozent kommt. Die meisten anderen Erhebungen sehen die Ex-US-Außenministerin ebenfalls weit vor dem Milliardär, wenn auch mit geringerem Abstand.

Der Umfrage zufolge weiß Clinton 90 Prozent der potenziellen demokratischen Wähler hinter sich. Zudem habe sie den Rückhalt von 15 Prozent der moderat eingestellten Republikaner. Zum Vergleich: 79 Prozent aller befragter Anhänger der Republikaner gaben an, für den Kandidaten ihrer Partei stimmen zu wollen.

Bis zur Wahl sind es nur noch zwölf Tage, und Trumps Chancen auf eine Aufholjagd scheinen zu schwinden. Die Wähler wissen dies offenbar: 74 Prozent der befragten Wähler gingen davon aus, dass Clinton das Rennen machen werde, hieß es. Im September waren es noch 63 Prozent.

Auch Clintons Wahlkampfmaschinerie wirkt derzeit geölter als jene ihres Kontrahenten. Eine AP-Prüfung von Daten zu Kampagnenfinanzen ergab, dass ihr Team, das Nationalkomitee der Demokraten und die Ortsverbände der Partei in zwölf Staaten mehr als drei Mal so viele bezahlte Mitarbeiter habe wie Trumps Lager. Demnach konnten Clinton und die Demokraten im September auf rund 4900 Angestellte zählen, Trump und die Republikaner auf rund 1500.

Beide Seiten profitieren zwar von zahlreichen Freiwilligen, die an Türen klopfen und bei Wählern anrufen. Auch externe Kräfte wie die Gewerkschaften und die Super PACs — also politische Aktionskomitees mit beliebig hohen Spendengeldern für Werbung für die jeweiligen Kandidaten — mischen mit. Doch wichtige republikanische Unterstützerorganisationen wie jene der milliardenschweren Koch-Brüder sitzen die Präsidentschaftswahl aus Argwohn über Trump aus.

Im Endspurt des US-Wahlkampfs will der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump noch einmal tief in die eigene Tasche greifen. Bis zum Wahltag werde er insgesamt 100 Millionen Dollar (rund 92 Millionen Dollar) aus seinem eigenen Vermögen für den Wahlkampf ausgegeben haben, "und ich bin bereit, noch sehr viel mehr auszugeben", sagte der rechtspopulistische Immobilienmilliardär am Mittwoch (Ortszeit) dem Sender CNN. "Wir werden einen enormen Sieg einfahren", zeigte er sich zuversichtlich.

Hulk Hogan wählt Trump
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Hulk Hogan wählt Trump

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Welche genaue Summe er bis zum Wahltag in der übernächsten Woche noch ausgeben will, ließ Trump in dem Interview offen. US-Medien schätzten, dass er noch eine höhere zweistellige Millionensumme aufbringen müsse, um auf 100 Millionen Dollar zu kommen.

(REU)
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