Kurz vor TV-Duell mit Trump Herausforderer Biden veröffentlicht seine Steuererklärung von 2019

Washington · Wenige Stunden vor dem ersten TV-Duell im US-Präsidialwahlkampf hat der demokratische Herausforderer Joe Biden die Kontroverse über die Finanzen von Amtsinhaber Donald Trump befeuert.

Joe Biden, demokratischer Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur und ehemaliger US-Vizepräsident. (Archivbild)

Joe Biden, demokratischer Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur und ehemaliger US-Vizepräsident. (Archivbild)

Foto: dpa/Andrew Harnik

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat wenige Stunden vor dem ersten TV-Duell mit Amtsinhaber Donald Trump seine jüngste Steuererklärung veröffentlicht. Laut der am Dienstag auf der Website des Kandidaten veröffentlichten Dokumente zahlten Biden und seine Frau Jill im vergangenen Jahr mehr als 346.000 Dollar an Steuern. Das gemeinsame Jahreseinkommen betrug demnach fast 985.000 Dollar. Die Summe steht in starkem Kontrast zu Trump, der einem Bericht der „New York Times“ zufolge 2016 und 2017 nur jeweils 750 Dollar an die Bundessteuerbehörde IRS zahlte und in vielen anderen Jahren gar keine Zahlungen leistete.

Auch Bidens Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin, Kamala Harris, veröffentlichten am Dienstag ihre Steuererklärungen für 2019. Das Wahlkampf-Team der Demokraten forderte Trump auf, mit der eigenen Erklärung nachzuziehen. Der Republikaner hält entgegen den Geflogenheiten in der US-Politik seine Unterlagen seit Jahren unter Verschluss.

Die Vize-Chefin von Bidens Wahlkampf-Team, Kate Bedingfield, nannte die Veröffentlichung der Unterlagen am Dienstag einen historischen Schritt, der den Amerikanern den Glauben an die politische Führung zurückgeben solle. „Herr Präsident, veröffentlichen Sie ihre Steuererklärung oder halten Sie den Mund“, sagte sie vor Journalisten. Eine Stellungnahme der Republikaner lag zunächst nicht vor. Die TV-Debatte am Abend (US-Ortszeit; Nacht auf Mittwoch MESZ) wurde mit Spannung erwartet. Biden liegt in Umfragen knapp vor Trump. In Teilen der USA wird bereits in diesen Tagen vor dem eigentlichen Termin am 3. November gewählt. Zudem werden vergleichsweise viele Briefwahlstimmen erwartet.

(lha/afp/reuters)
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