Reportage im US-Wahlkampf Trumps Rückhalt in den Vororten bröckelt

Raleigh · In den einwohnerstarken Suburbs der US-amerikanischen Swing States könnten Frauen das Zünglein an der Waage bei der Wahl sein. Entsprechend umkämpft sind ihre Stimmen. Ein Besuch in North Carolina.

 Unterstützer von Joe Biden und Kamala Harris im September in Raleigh.

Unterstützer von Joe Biden und Kamala Harris im September in Raleigh.

Foto: AFP/SARA D. DAVIS

Laurel Birch Kilgore gehört zu den beneidenswerten Menschen, die auch im größten Trubel die Ruhe bewahren. In der Geschäftsstelle der Demokraten in Raleigh geht es zu wie in einem Bienenstock. Praktisch im Minutentakt fahren Anhänger der Partei vor, um Yard Signs abzuholen, Reklameschilder aus Plastik, die dem Regen standhalten und die man an dünnen Eisenstangen im Boden verankert, im Vorgarten, am Straßenrand, auf Grünflächen. Seit Donnerstag wird abgestimmt in North Carolina. Wer nicht bis zum 3. November warten will oder der Briefwahl angesichts der von Donald Trump geschürten Verunsicherung nicht traut, kann schon jetzt ein Wahllokal aufsuchen. Es wird ernst, man spürt es an der Hektik, die in der Parteibaracke herrscht. Laurel Birch Kilgore scheint das alles nichts auszumachen, sie analysiert die Lage mit einer Gelassenheit, als wäre sie eine neutrale Beobachterin.