Schwieriger Wahlkampf in den USA US-Republikaner leisten sich viele Patzer

Washington · Es läuft derzeit nicht rund im Wahlkampf der Republikaner. Der jüngste Fehltritt des Senatskandidaten Todd Akin, der krude Thesen zum Thema Vergewaltigung äußerte, ist da nur ein Beispiel aus einer ganzen Reihe von Pleiten, Pech und Pannen.

 Todd Akin steht politisch unter Druck.

Todd Akin steht politisch unter Druck.

Foto: dapd, Jeff Roberson

Während der Herausforderer von US-Präsident Barack Obama, Mitt Romney, sich Vorwürfen niedriger Steuerzahlungen stellen muss, kam am Wochenende neues Störfeuer von unerwarteter Seite: Todd Akin, republikanischer Abgeordneter, Senatskandidat und überzeugter Abtreibungsgegner, sagte dem Sender KTVI-TV, nach dem, was er von Ärzten höre, seien Schwangerschaften nach Vergewaltigungen selten.

Wenn es eine wirkliche Vergewaltigung sei, dann verfüge der weibliche Körper über Wege, "zu versuchen, die ganze Sache außer Betrieb zu nehmen". Akin fügte dann hinzu: "Aber lass uns annehmen, dass das vielleicht nicht funktioniert hat. Ich glaube, es sollte etwas Strafe geben. Aber die Strafe sollte sich gegen den Vergewaltiger richten und nicht ein Angriff auf das Kind sein."

Nur Stunden nach dieser Äußerung sagte Akin in einer Erklärung, er habe sich falsch ausgedrückt. Er blieb aber bei seiner strikten Ablehnung von Abtreibungen. Romney und sein "Vize" Paul Ryan distanzierten sich von Akins Haltung. Eine Regierung unter ihrer Führung würde Abtreibungen bei Vergewaltigungen nicht ablehnen, zitierte die "Washington Post" aus einer Mitteilung des Wahlkampflagers.

Zusätzlich zu Akins unglücklichen Äußerungen sorgte der peinliche Auftritt eines republikanischen Abgeordneten in Israel für Aufregung. Nach einer durchzechten Nacht sprang der Parlamentarier Kevin Yoder aus Kansas offenbar nackt in den See Genezareth — jenen See, über dessen Wasser laut der Bibel Jesus einst wandelte. Jetzt hat sich Yoder bei seinen Wählern dafür entschuldigt.

Enthüllt wurde der Vorfall, der bereits ein Jahr zurückliegt, zuerst von der Nachrichten-Website "Politico". Andere Medien griffen ihn dann rasch auf. Demnach gehörte Yoder zu einer Gruppe von 30 Kongressabgeordneten, Mitarbeitern und Familienangehörigen, die sich im August 2011 auf Einladung einer israelischen Organisation auf einer Bildungsreise in Israel befanden. Nach einem Abendessen am See, bei dem auch reichlich Alkohol geflossen sein soll, seien dann etwa 20 der Besucher zum Schwimmen gegangen — Yoder als einziger im Adamskostüm.

Der Fraktionschef der Republikaner im Abgeordnetenhaus, Eric Cantor, sei in Israel dabei gewesen, habe sich aber nicht an dem nächtlichen Badeausflug beteiligt, hieß es weiter. Er habe sich die Schwimmer am nächsten Tag vorgeknöpft und "zusammengefaltet".

(RP/csi)
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