Flucht vor Trump US-Amerikaner googeln "Canada immigration"

Düsseldorf · Nicht nur für Europäer, auch für viele Amerikaner ist der Wahlsieg Donald Trumps eine Katastrophe. Schon seit Monaten wird im Netz über eine mögliche Flucht nach Kanada gewitzelt – jetzt machte sich der Running Gag auch in der Statistik von Google bemerkbar.

 Trauernde Clinton-Anhängerin: Emigration statt Trump

Trauernde Clinton-Anhängerin: Emigration statt Trump

Foto: afp, mr

Nicht nur für Europäer, auch für viele Amerikaner ist der Wahlsieg Donald Trumps eine Katastrophe. Schon seit Monaten wird im Netz über eine mögliche Flucht nach Kanada gewitzelt — jetzt machte sich der Running Gag auch in der Statistik von Google bemerkbar.

Auswandern ins "bessere Amerika", in ein Land ohne Donald Trump — diese Idee war für viele US-Amerikaner der einzig halbwegs heitere Aspekt an der ansonsten tristen Wahlnacht. Als wenigstens halb spaßig gemeinte Idee geistert das Konzept "Emigration statt Trump" schon länger durchs Netz - um 3 Uhr deutscher Zeit wurde es erneut befeuert durch einen lakonischen Tweet der Regierung Kanadas.

"Sind damit auch Amerikaner gemeint?", antwortet Twitter-User Stephen Whyno auf den Tweet, der Einwanderer ermutigt, ihre Kultur und Traditionen nach Kanada mitzubringen und dort mit ihren Mitbürgern zu teilen.

Tatsächlich ist das Interesse an Kanada als Reiseziel in den USA offenbar sprunghaft angestiegen. So meldet Google für die frühen Morgenstunden einen starken Anstieg der Suchanfragen für "Canada immigration" (deutsch: Kanada Einwanderung) aus den USA. Bei keinem anderen Suchbegriff wuchs die Häufigkeit der Anfragen so schnell und so deutlich; allerdings ließ die Frequenz zuletzt wieder etwas nach.

Die "Huffington Post" wiederum meldet unter Berufung auf das Portal "cheapflights.com", am Wahltag hätten sich die Suchanfragen in den USA nach One-Way-Flügen in Richtung Kanada mehr als verdoppelt. In eine ähnliche Richtung weist die Meldung des Portals "marketwatch.com", der zufolge die Webseite der kanadischen Einreisebehörde in der Nacht mehrfach zusammengebrochen sei - offenbar unter der Last der vielen Zugriffe.

Natürlich werden all diese Meldungen mit einer großen Portion Sarkasmus in den sozialen Medien weiterverbreitet. Fraglich ist, wieviele US-Amerikaner tatsächlich mit dem Gedanken spielen, ihre Heimat zu verlassen. Wer es ganz genau wissen will, kann sich beim kanadischen Nachrichtenmagazin "Maclean's" umsehen - die Webseite beobachtet per Live-Cam einen Grenzübergang in die USA.

(rls)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort