Wahlkampf als große Show „Ziemlich unterhaltsam anzusehen – so lange man nicht in den USA lebt“

Analyse | Düsseldorf · Der Wahlkampf in den USA beschäftigt Menschen weltweit. Auch in Deutschland beobachten viele mit einer Mischung aus Faszination und Grusel, wie politischer Wettstreit zur Show wird. In der Nacht treffen sich die Stellvertreter zum TV-Duell.

 Der Wahlkampf in den USA geht in die entscheidende Phase.

Der Wahlkampf in den USA geht in die entscheidende Phase.

Foto: AP/Jose Luis Magana

Heute Nacht treten also die Stellvertreter an: Kamala Harris von den Demokraten und Mike Pence von den Republikanern treffen sich zum TV-Duell im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Nach der aggressiven Schlacht, die sich der amtierende Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden vor Kurzem lieferten, sind die Erwartungen an ein Duell, bei dem es womöglich größtenteils um Inhalte geht, groß. Und so wird es auch in Deutschland wieder Menschen geben, die das Duell trotz Zeitverschiebung live verfolgen. Genau wie das unwürdige Spektakel um Trumps Covid-19-Erkrankung auch in Deutschland in allen Einzelheiten wahrgenommen wird. Die inszenierten Bilder eines selbsterklärten Blitz-Genesenen, seine Videobotschaften und Tweets, Appelle seiner Gegner, wie jüngst die leidenschaftliche Video-Ansprache der früheren First Lady Michelle Obama – all das wird weltweit betrachtet, weitergeleitet, kommentiert, diskutiert – und liefert wie eine Netflix-Serie immer neue Anlässe, sich mit der Wahl in den USA zu beschäftigen