Vorwahlen der US-Republikaner Santorum triumphiert im Mittleren Westen

Minneapolis · Bei den Vorwahlen der Republikaner im Mittleren Westen der USA hat am Dienstag der Konservativste im Kandidatenfeld triumphiert. Der ehemalige Senator von Pennsylvania, Rick Santorum, siegte bei den Vorwahlen der Republikaner in den US-Staaten Minnesota, Missouri und Colorado.

Rick Santorum – religiös, bieder, konservativ
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Das ist Rick Santorum

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Foto: dapd, Eric Gay

Rick Santorum hat die Vorwahlen im US-Staat Colorado gewonnen. Zuvor entschied der strenggläubige Evangelikale bereits die Abstimmung in Missouri für sich. Dort war das Ergebnis allerdings nicht bindend, die Delegierten für den Parteitag der Republikaner werden erst im kommenden Monat bei einem sogenannten Caucus bestimmt.

Auch im US-Staat Colorado stimmten die Anhänger der Republikaner am Dienstag über den künftigen Präsidentschaftskandidaten ab, der im November gegen den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama antreten soll.

Mit seinem Doppelsieg setzte der Außenseiter Santorum den Favoriten Mitt Romney unter Druck. Sehr konservative Republikaner beäugen den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts nach wie vor mit Argwohn, weil er früher moderate Ansichten zu Abtreibung und Homosexuellenrechten vertrat.

Santorum präsentiert sich dagegen als Hardliner. Zuletzt hatte Romney die Vorwahlen in dem bevölkerungsreichen Staat Florida gewonnen. Für Santorum waren die Siege am Dienstag die ersten nach seinem knappen Sieg in Iowa im Januar.

Bei seiner Ansprache im Hauptquartier seines Wahlkampfteams in St. Charles richtete sich Santorum allerdings nicht gegen seinen innerparteilichen Konkurrenten Romney, sondern gegen US-Präsident Obama. "Ich bin nicht die konservative Alternative zu Mitt Romney, ich bin die konservative Alternative zu Barack Obama", rief Santorum seinen Anhängern zu.

Santorum liegt in Missouri und Minnesota deutlich vor Romney

Nach der Auszählung von 66 Prozent der Wahlbezirke in Minnesota erhielt Santorum 45 Prozent der Stimmen, der texanische Abgeordnete Ron Paul 27 Prozent, Romney 17 Prozent und der ehemalige Präsident des US-Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, elf Prozent. In Missouri konnte sich Santorum sogar mit 55 Prozent der Stimmen gegen Romney durchsetzen, auf den 25 Prozent entfielen.

Sein Sieg in Minnesota brachte Santorum weitere 13 Delegierte für den Parteitag der Republikaner im August ein, auf dem der Präsidentschaftskandidat der Republikaner bestimmt wird. Derzeit verfügt Romney über 101 Delegierte, Gingrich über 32, Santorum über 30 und Paul über neun. Für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat sind die Stimmen von 1.144 Delegierten notwendig.

Romney stellte sich bei seiner Rede im Hauptquartier seiner Anhänger in Denver als Außenseiter des Systems Washington dar. Als einziger habe er niemals im Politikbetrieb der Hauptstadt gearbeitet, sondern habe vor allem in der privaten Wirtschaft Erfahrung gesammelt.

Romney griff US-Präsident Obama an und kritisierte die Bilanz seiner Wirtschaftspolitik. Während Obamas Amtszeit hätten mehr Menschen ihren Arbeitsplatz verloren als jemals zuvor, zahlreiche Unternehmen seien in den vergangenen vier Jahren pleitegegangen und immer mehr Familien seien auf Lebensmittelmarken angewiesen.

Damit sei Obama an seinen eigenen Zielen gescheitert. "Obama hat versagt - wir werden Erfolg haben", sagte Romney in seiner Rede immer wieder. Seinen jubelnden Anhängern rief er zu: "Wie holen uns das Weiße Haus zurück!"

(APD)
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