Vorwahlen der Republikaner in Illinois Romney will sich endlich absetzen

Washington · Noch immer sind vier Kandidaten im Rennen, noch immer wird um die Delegiertenstimmen gekämpft. Mitt Romney hofft nun auf den ersehnten Durchbruch bei der US-Vorwahl der Republikaner in Illinois an diesem Dienstag. Seine Chancen zumindest stehen gut.

Mitt Romney: Seine Familie, seine Pannen, sein Geld
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Motiviert genug dürfte er sein, der moderate Kandidat der Republikaner, wenn er an diesem Dienstag nach Illinois blickt. Denn erst vor wenigen Tagen konnte Mitt Romney seinem größten Herausforderer, Rick Santorum, in Puerto Rico alle Delegiertenstimmen vor der Nase wegschnappen. Ganz so einfach wird das aber in Illinois nicht.

Denn laut den Umfragen läuft es bei der nächsten Etappe der US-Vorwahlen auf ein enges Rennen zwischen den beiden stärksten Konkurrenten hinaus. Und da sind auch immer noch Newt Gingrich und Ron Paul, die ihre Kandidatur einfach nicht zurückziehen wollen und dementsprechend Romney und Santorum die eine oder andere Stimme streitig machen könnten.

Nicht alle Stimmen für Santorum möglich

Und genau das ist das Problem bei den Republikanern. Denn ein Bewerber muss auf dem Parteitag der US-Republikaner 1144 Wahlmänner hinter sich bringen, will er als der Kandidat gekürt werden. Doch je mehr Kandidaten im Rennen sind und je länger, umso schwieriger ist es, diese Zahl überhaupt zu erreichen. Und dann muss der Parteitag direkt über den Spitzenmann der Konservativen entscheiden.

Doch darüber mögen im Augenblick wohl weder Romney noch Santorum nachdenken. Denn beiden geht es vor allem um eines: endlich den erbittertsten Konkurrenten in die Schranken zu verweisen. Santorum wird dies noch lange nicht gelingen, zumal er bei einem haushohen Sieg in Illinois nicht einmal alle Delegiertenstimmen bekommen könnte, da für zehn Wahlmänner die entsprechenden Unterlagen nicht eingereicht wurden.

Und so hat sich Santorum bei seiner Wahlkampftour auch mehr auf Louisana konzentriert, wo am Samstag gewählt wird. Romney dagegen setzt voll und ganz auf Illinois. Und das nicht ohne Grund. Denn wie die "Los Angeles Times" schreibt, haben die Wähler von Illinois historisch betrachtet eher die moderaten Republikaner favorisiert. 2008 etwa habe John McCain das Rennen in dem — wie die Zeitung schreibt — zweitwichtigstem Staat nach Florida für sich entschieden. Ein klarer Vorteil für Romney, der in den Umfragen derzeit auch vor Santorum, der etwa die Homo-Ehe ablehnt, liegt.

Eine Menge Anti-Santorum-Kampagnen

Romney jedenfalls scheint frohen Mutes zu sein, dass er auch die Wahlmänner von Illinois hinter sich versammeln kann. Zum einen hat er ein wesentlich dickeres Wahlkampfpolster als Santorum. Und das meiste Geld hat Romney und sein Wahlkampfteam vor allem für eines ausgegeben: Anti-Santorum-Kampagnen.

Zum anderen erlaubte er sich, wie die "New York Times" schreibt, den Luxus, seine Rivalen während einer Wahlkampfrede in Illinois einfach zu ignorieren. Statt auf seine parteiinternen Konkurrenten einzugehen, griff er direkt den großen Rivalen an: Demokrat und US-Präsident Barack Obama.

Die Zahlen jedenfalls geben ihm Rückhalt. Nach Schätzungen von CNN konnte Romney bislang 519 Delegiertenstimmen ergattern, Santorum lediglich 239. Newt Gingrich mit 138 Stimmen und Ron Paul mit 69 liegen dagegen schon ein ganzes Stück hinter den beiden Favoriten.

Aufgeben aber wird wohl keiner von ihnen so schnell, erst recht nicht Santorum. Denn nicht nur Romney hofft darauf, die Wende herbeizuführen und seinen Zweiflern deutlich zu machen, dass die republikanischen Wähler zu einer großen Zahl hinter ihm stehen. Auch Santorum macht sich Hoffnung, zumal er in den Nachbarstaaten wie Minnesota, Iowa und Missouri gewinnen konnte, wie CNN schreibt.

Und so konstatierte er jüngst bei einer Rede, aus der der TV-Sender zitiert: "Wenn wir es schaffen, aus Illinois mit einem großen oder überraschenden Sieg herauszugehen, dann garantiere ich euch, dass wir diese Nominierung gewinnen werden."

(das)
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