Republikaner rudert nach Fauxpas zurück Romney: "Die Armen sind mir wichtig"

Washington · Nach seinem verbalen Fehltritt in einem Video bemüht sich der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney um Schadensbegrenzung. Bei einer Rede vor Wahlkampfspendern am Mittwoch in Atlanta im US-Staat Georgia sagte Romney, dass es ihm sehr wohl um alle Menschen im Land gehe.

Krönungsmesse: Republikaner feiern Mitt Romney
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"Mein Wahlkampf dreht sich um die 100 Prozent in Amerika", sagte er. Zugleich versuchte er, den Fokus der Debatte wieder auf die Wirtschaft zu legen. "Die Frage in diesem Wahlkampf ist nicht, wem die Armen und der Mittelstand wichtig sind. Mir sind sie wichtig, ihm sind sie wichtig", sagte Romney in Bezug auf US-Präsident Barack Obama. "Die Frage ist, wer den Armen und der Mittelklasse helfen kann. Ich kann es. Er kann es nicht."

In einem Video von einer privaten Spendenveranstaltung, das in den USA und auch in Teilen seiner eigenen Republikanischen Partei mit viel Kritik aufgenommen wurde, hatte Romney gesagt: "47 Prozent der Menschen werden für den Präsidenten stimmen, egal was passiert. Sie sind abhängig von der Regierung, glauben, dass sie Opfer sind, dass die Regierung verpflichtet ist, sich um sie zu kümmern, dass sie Anspruch haben auf eine Gesundheitsfürsorge, auf Lebensmittel, Wohnung, was auch immer."

Bei der Veranstaltung in Atlanta im US-Staat Georgia beharrte Romney auf seinem Standpunkt, welche Rolle die Regierung im Leben der US-Bürger übernehmen sollte. Amerika "funktioniert nicht mit einer Regierung, die sagt, werdet abhängig von der Regierung, werdet abhängig von Umverteilung", sagte Romney vor 900 Spendern. Er wies auf ein Video von Obama aus dem Jahr 1998 hin, in dem dieser - damals noch als Senator - erklärt hatte, er sei für Umverteilung, "zumindest zu einem gewissen Grad, der sicherstellt, dass jeder eine Chance hat". Romney skizzierte diese Ideen als Untergangsszenario für die US-Wirtschaft. "Das wird den amerikanischen Unternehmergeist töten, der unsere Wirtschaft über Jahre hinweg angetrieben hat", sagte er.

Der US-Showmaster David Letterman reagierte unterdessen auf eine Rede Romneys vor Wahlkampfspendern. Darin hatte Romney erklärt, Letterman hasse ihn, denn er sei öfter bei dessen Show-Konkurrent Jay Leno in der Sendung gewesen als bei ihm. Letterman sagte, dies sei kein Grund: "Warum sollte ich jemanden hassen, der das durchgemacht hat?" Amtsinhaber Obama war am Dienstag in Lettermans "Late Show" aufgetreten und hatte sich dort erstmals zu Romneys verbalem Fehltritt geäußert.

(APD)
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