USA Republikaner wegen Korruption verurteilt

Washington (RPO). Sieben Tage vor der US-Präsidentschaftswahl sorgen die Republikaner für negative Schlagzeilen. Ihr dienstältester Senator ist wegen Korruption verurteilt worden. Ted Stevens wurde in sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen.

 Der US-Senator Ted Stevens wurde verurteilt.

Der US-Senator Ted Stevens wurde verurteilt.

Foto: AFP

Der Politiker aus Alaska hat den US-Senat demnach bezüglich einer kostenlosen Renovierung seines Hauses und anderer Geschenke eines reichen Öl-Unternehmers angelogen. "Ich bin unschuldig", erklärte Stevens sichtlich erschüttert. Er werde gegen dieses ungerechte Urteil kämpfen.

Dem 84-Jährigen droht maximal eine Haftstrafe von fünf Jahren pro Anklagepunkt. Ein Datum für die Urteilsverkündung wurde zunächst nicht festgelegt. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Richter das Strafmaß voll ausreizen wird. Stevens hat sich eine Berghütte von Arbeitern des Ölunternehmens Veco zu einem vollwertigen Haus mit Weinkeller, Sauna und anderen Annehmlichkeiten ausbauen lassen. Er habe nicht gewusst, dass dabei nicht alles abgerechnet worden sei, erklärte der Senator. Seine Frau habe den Bau beaufsichtigt, er sei schließlich in Washington zu weit weg gewesen.

Stevens will sich am 4. November zur Wiederwahl stellen. Er hatte um ein beschleunigtes Gerichtsverfahren gebeten, um ein Urteil noch vor der Wahl zu ermöglichen. Nun muss er den Wahlkampf als verurteilter Straftäter fortsetzen. Die Chancen seines demokratischen Herausforderers Mark Begich, den traditionell republikanischen Staat zu gewinnen, sind damit wohl deutlich gestiegen.

Gouverneurin Sarah Palin, Parteifreundin Stevens' und Anwärterin auf die US-Vizepräsidentschaft unter dem Kandidaten John McCain, hat sich von dem seit 40 Jahren amtierenden Senator aus ihrem US-Staat distanziert. Das Urteil zeige den korrupten Einfluss eines Ölunternehmens, das in Alaska zu viel zu sagen hatte. Sie sei gewählt worden, um diese korrupten Seilschaften zu bekämpfen. "Dieser Kampf muss weiter gehen, ungeachtet der Partei, der Erfahrung oder vergangener Leistungen", sagte Palin.

(ap)
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