Superdelegierte Obama überholt Clinton

Washington (RPO). Immer mehr so genannte Superdelegierte unterstützen im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten Barack Obama. Erstmals hat der Senator aus Illinois mehr Superdelegiertenstimmen hinter sich als seine Rivalin Hillary Clinton.

Obama siegt in Mississippi
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Mindestens drei weitere hochrangige Parteimitglieder, die auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August den Auschlag bei der Bestimmung des Kandidaten geben, stellten sich am Samstag hinter den Senator aus Illinois. Nach Zählung der unabhängigen Webseite RealClearPolitics kommt Obama derzeit auf 274, Clinton auf 271 Superdelegierte. Clinton aber gab sich weiter kämpferisch.

"Ich bin stolzer Unterstützer von Barack Obama", erklärte Harry Mitchell, Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Arizona, der zu den mindestens zehn Superdelegierten zählt, die sich seit Freitag klar für Obama ausgesprochen haben. Er sei angetan von dessen Vision für Amerika, dessen Fähigkeiten, das Land zu einen und einen Wandel in Washington herbeizuführen, sagte Mitchell.

Anfang Februar lag Clinton noch mit 90 Superdelegiertenstimmen vor Obama. Seit den Vorwahlen in North Carolina und Indiana, die insgesamt Obamas Führung bestätigten, stellten sich zwölf weitere Superdelegierte hinter ihn - sieben allein am Freitag. Der im Rennen um die Kandidatur ausgeschiedene Demokrat John Edwards sagte, Obama habe "eine bessere Chance" als Clinton, den konservativen Herausforderer John McCain zu schlagen.

"Gehen wir einfach davon aus, dass Obama der Präsidentschaftskandidat ist. Denn alle Anzeichen zeigen in diese Richtung", sagte Edwards dem TV-Sender NBC am Freitag. Andere Parteigrößen wie die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, der Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, oder Ex-Vizepräsident Al Gore, haben sich bislang nicht öffentlich zu einem der beiden Kandidaten bekannt.

Rund 250 Superdelegierte waren nach wie vor unentschieden, wem sie ihre Stimme geben würden. Clinton hatte bei dieser Gruppe lange Zeit vor Obama gelegen. Dass er sie nun erstmals überrundete, wurde als symbolisch wichtiger Moment im Vorwahlkampf der Demokraten gewertet. Bei den Superdelegierten handelt sich um die Partei-Elite der Demokratischen Partei - Kongressabgeordnete, Senatoren, Gouverneure, Ex-Präsidenten sowie Mitglieder der Parteiführung -, die bei ihrer Entscheidung für einen Kandidaten freie Hand haben.

Da weder Clinton noch Obama die erforderliche absolute Mehrheit von 2025 Delegiertenstimmen in den verbleibenden Vorwahlen noch erreichen können, werden die insgesamt 795 Superdelegierten nun den Ausschlag über die Präsidentschaftskandidatur geben. Die ehemalige First Lady hatte sich lange Zeit Hoffnungen gemacht, genügend Superdelegierte auf ihre Seite zu bekommen. Anfang Februar lag Clinton noch mit 90 Stimmen der Parteifunktionäre vor Obama, vor einer Woche betrug ihr Vorsprung nur noch 17 Stimmen. Seit den Vorwahlen in North Carolina und Indiana am vergangenen Dienstag wendete sich das Blatt.

Der Senator aus Illinois und die ehemalige First Lady liefern sich seit Monaten einen harten Kampf um die demokratische Präsidentschaftskandidatur. Da weder Obama noch Clinton in den noch ausstehenden Vorwahlen die erforderliche absolute Mehrheit von 2025 Delegiertenstimmen erreichen können, werden auf dem Parteitag Ende August in Denver die Superdelegierten über die Präsidentschaftskandidatur entscheiden.

(afp)
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