Laura Loomer im Wahlkampf oft dabei Rechte Hass-Influencerin wird selbst Trump-Fans unheimlich

New York · Die Influencerin Laura Loomer taucht immer wieder in der Nähe von Donald Trump auf. Im Netz postet sie regelmäßig Ungeheuerlichkeiten über Geflüchtete, die Schüsse auf Trump und den 11. September. Selbst rechten Republikanern wird die 31-Jährige langsam unheimlich.

Laura Loomer und Donald Trump: Wer ist die Influencerin?
6 Bilder

Laura Loomer – Die Hass-Influencerin an Trumps Seite

6 Bilder
Foto: AP/Chris Szagola

Die Nähe einer rechten Aktivistin zum Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sorgt für Schlagzeilen und geht selbst manchen Parteikollegen des Republikaners zu weit. In den vergangenen Tagen trat die Influencerin Laura Loomer, die sich in sozialen Medien mit rassistischen Kommentaren und der Verbreitung von Verschwörungstheorien einen Namen gemacht hat, auffallend oft im Umfeld des Ex-Präsidenten in Erscheinung. Die 31-Jährige war unter anderem Teil der Entourage, die Trump zum TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris in Philadelphia begleitete.

Kurz vor der Debatte hatte Loomer auf der Plattform X in Anspielung auf die indische Abstammung von Kamala Harris geschrieben, sollte die Demokratin die Präsidentschaftswahl im November gewinnen, dann werde „das Weiße Haus nach Curry riechen“ und Reden in der Regierungszentrale würden „über ein Callcenter abgewickelt“.

US-Wahlen 2024: Diese Promis unterstützen Donald Trump
11 Bilder

Diese Promis unterstützen Donald Trump

11 Bilder
Foto: picture alliance/dpa/Evan Vucci

Bizarre Behauptungen

An anderer Stelle schrieb Loomer auf X, Migranten aus Haiti äßen nicht nur Katzen und Hunde. „Sie essen Menschen.“ In weiteren Beiträgen unterstellte sie beispielsweise, hochrangige US-Vertreter seien in die Anschläge vom 11. September 2001 verwickelt gewesen, und der demokratische Präsident Joe Biden stecke hinter dem Attentat auf Trump.

US-Wahlen 2024: Diese Promis unterstützen Kamala Harris
14 Bilder

Diese Promis unterstützen Kamala Harris

14 Bilder
Foto: AP/Ted Shaffrey

Mehrere Republikaner äußerten angesichts von Loomers extremen Positionen Bedenken, dass dies Trump im Wahlkampf schaden könnte. Interessanterweise ist darunter auch die Abgeordnete und glühende Trump-Getreue Marjorie Taylor Greene, die selbst für harsche Rhetorik, radikale Haltungen und einen Hang zu Verschwörungstheorien bekannt ist. Greene sprach von einer „bösartigen, rassistischen und spaltenden Rhetorik“ Loomers. Deren Lügen, Instabilität und toxische Mentalität hätten keinen Platz in der politischen Bewegung um Trump - erst recht nicht bei einer derart wichtigen Wahl wie der im November.

Auch der prominente republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham äußerte sich kritisch über Loomer und appellierte an den Ex-Präsidenten, auf Abstand zu ihr zu gehen. „Ich denke, der Präsident würde gut daran tun, dafür zu sorgen, dass dies nicht zu einer größeren Geschichte wird“, sagte Graham der „Huffington Post“. „Ich denke nicht, dass das hilfreich ist.“ Was Loomer über Harris und das Weiße Haus verbreitet habe, sei „abscheulich“.

Trump will von alldem nichts wissen

Trump wurde bei einer Pressekonferenz auf Loomers Äußerungen und Verschwörungstheorien angesprochen, gab sich jedoch ahnungslos. „Ich weiß nicht viel darüber“, entgegnete der 78-Jährige. Sie sei eine Unterstützerin und ein „Freigeist“. Loomer vertrete starke Meinungen. „Ich weiß nicht, was sie gesagt hat, aber das ist auch nicht meine Sache“, sagte er. „Ich kann Laura nicht sagen, was sie tun soll.“ Angesprochen darauf, dass sie ihn an Bord seines Flugzeuges begleitet habe, gab Trump zurück, das täten viele. „Es ist ein großes Flugzeug.“

(csi/dpa)