Gründer des Pornomagazins "Hustler" Larry Flynt bietet eine Million für Romneys Steuerdaten

Washington · Der amerikanische Verleger und Gründer des Pornomagazins "Hustler", Larry Flynt, hat für Informationen über die Finanzsituation des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney bis zu eine Million Dollar in bar geboten.

Krönungsmesse: Republikaner feiern Mitt Romney
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Wie US-Medien am Samstag berichteten, ruft der exentrische Publizist in ganzseitigen Zeitungsanzeigen dazu auf, ihm "belegbare Beweise hinsichtlich der unveröffentlichten Steuererklärungen Romneys und/oder Details zu dessen Anlagen in Übersee, Bankkonten oder Geschäftsbeziehungen" zu übergeben.

"Was verbirgt er?", fragt Flynt laut "Hollywood Reporter" in der Annonce, die unter anderem in der Sonntagsausgabe der "Washington Post" und am Dienstag in "USA Today" erscheint. "Vielleicht finden wir es jetzt heraus." Für entsprechende Hinweise sei eine Telefon-Hotline und eine E-Mail-Adresse genannt, an die sich Informanten wenden könnten. Nach diesem Bericht befürchtet Flynt, dass Romney im Falles eines Wahlsiegs gegen Amtsinhaber Barack Obama gegen die Sexindustrie in den USA vorgehen wolle.

Laut CNN hat der mehrfache Millionär Romney zwar seine Steuererklärung für 2010 sowie eine Schätzung seiner Steuerschuld für 2011 veröffentlicht, es aber abgelehnt, Informationen über weitere Jahre preiszugeben, da dies den Demokraten nur Stoff für Kritik bieten würde. Im Zuge seiner Bewerbung um die Spitzenkandidatur der Republikaner waren in den vergangenen Monaten auch in seiner Partei Rufe nach mehr Transparenz laut geworden.

Vor wenigen Tagen hatte nach CNN-Angaben eine anonyme Gruppe im Internet behauptet, in das Netzwerk eines US-Steuer- und Wirtschaftsberatungsunternehmens eingedrungen zu sein und dort die Steuerunterlagen Romneys gestohlen zu haben. Die Hacker hätten von der Firma eine Million Dollar verlangt. Ansonsten sollten die Dokumente öffentlich gemacht werden, hieß es. Das Unternehmen habe den Datendiebstahl jedoch bestritten.

Romney war in den 80er Jahren in der freien Wirtschaft höchst erfolgreich und hatte als Unternehmensberater und Investor Millionen verdient. Sein Vermögen wird heute auf über 200 Millionen Dollar (160 Millionen Euro) geschätzt.

Für Porno-Verleger Flynt ist es nicht die erste Aktion dieser Art: Vor einem Jahr habe er ebenfalls eine Million Dollar geboten, um an Informationen über das Sexleben des konservativen texanischen Gouverneurs Rick Perry zu kommen, der damals noch im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur war, berichtete der "Hollywood Reporter".

(dpa)
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