"Saturday Night Live" Komiker nennt Donald Trump "Rassist" - und bekommt 5000 Dollar

New York · US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump wurde als Gastmoderator bei der US-Kult-Comedy-Show "Saturday Night Live" gleich mit einem Zwischenruf begrüßt. "Du bist ein Rassist!", schrie ein Mann aus dem Publikum. Allerdings war es Komiker Larry David. Und der bekam für die Aktion 5000 Dollar.

 Donald Trump vor seinem Auftritt bei "Saturday Night Live" zusammen mit einer Schauspielerin der Show, Cecily Strong.

Donald Trump vor seinem Auftritt bei "Saturday Night Live" zusammen mit einer Schauspielerin der Show, Cecily Strong.

Foto: ap

"Ich habe gehört, dass mir jemand 5000 Dollar geben würde, wenn ich das rufe", sagte David in der NBC-Sendung. "Als Geschäftsmann kann ich das völlig respektieren", konterte Trump und reagierte damit kaum abwehrend auf die Beschimpfung.

Die Latino-Vereinigung DeportRacism.com hatte nach Angaben des Senders CNN das Geld jedem Freiwilligen angeboten, der sich trauen würde, einen Zwischenruf in der Sendung zu machen. Komiker David ging schließlich darauf ein.

"Wir freuen uns, Larry David die 5000 Dollar dafür zu zahlen, dass er Donald Trump bei Saturday Night Live die Stirn geboten und die Wahrheit über seinen anti-Latino-Rassismus gesagt hat, auch wenn es nur ein Witz war", wurde die Vereinigung zitiert.

Trump hatte Einwanderer immer wieder mit fremdenfeindlichen Äußerungen proviziert. Auch vor dem NBC-Studio in New York protestierten am Samstag zahlreiche Latinos mit Plakaten, die sowohl Trump als auch den Sender als rassistisch bezeichneten. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner liegen Trump und Ben Carson momentan laut Umfragen auf den vorderen Plätzen.

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In anderen Sketchen machte sich Trump unter anderem über sein eigenes Ego lustig. In einem leitete er als US-Präsident eine Kabinettssitzung, während derer er erfährt, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) besiegt ist. Die Menschen in "Trumps Amerika" hätten es einfach "satt zu gewinnen", wird ihm gesagt. In seinem jüngsten Buch mit dem Titel "Gelähmtes Amerika" schreibt der 69-jährige Multimilliardär, der IS sei zu schlagen - schließlich würden dessen Kämpfer "wahrscheinlich nicht einmal" das Baseball-Stadion der New York Yankees füllen.

Insgesamt musste Trump für seinen Auftritt viel Kritik einstecken - auch von den Medien. Der Auftritt sei gespreizt und an vielen Stellen überhaupt nicht lustig gewesen, schrieb die "New York Times" (Sonntag). Blass und halbherzig, beschied die "Washington Post".

(lsa/dpa)
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