Barack Obamas Außenministerin Hillary Clinton setzt auf "sanfte Macht"

Washington (RP). Freude, Erleichterung, Stolz – all das stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie am Donnerstag ins State Department einzog, die neue Außenministerin der Vereinigten Staaten. Die Frau des früheren US-Präsidenten Bill Clinton plant im Auftrag Barack Obamas eine schnelle diplomatische Charme-Offensive.

Hillary Clinton – US-Präsidentschaftskandidatin 2016
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Das ist Hillary Clinton

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Washington (RP). Freude, Erleichterung, Stolz — all das stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie am Donnerstag ins State Department einzog, die neue Außenministerin der Vereinigten Staaten. Die Frau des früheren US-Präsidenten Bill Clinton plant im Auftrag Barack Obamas eine schnelle diplomatische Charme-Offensive.

Im Foyer des State Department, eines nüchternen Betonklotzes, wurde Hillary Clinton mit Beifall und Hochrufen begrüßt. Sie plauderte gleich so beschwingt über ihre Absichten, dass es aussah, als habe sie die Niederlage endgültig verwunden: die Schlappe, nach Obama nur als Zweite durchs Ziel des demokratischen Vorwahlmarathons gegangen zu sein.

Tags zuvor hatte der Senat die neue Ministerin mit glasklarer Mehrheit bestätigt, 94 gegen zwei Stimmen — ein Resultat, das Spötter von nordkoreanischen Verhältnissen kalauern ließ. Immerhin ließ die zähe Anhörung, die dem Votum vorausgegangen war, in ersten Umrissen erkennen, wo Clinton Akzente zu setzen gedenkt. Wandel durch Annäherung könnte das Motto der neuen Administration lauten. Testfeld: der Nahe Osten.

Geht es nach Clinton, dann werden bald in Städten wie Kairo, Amman und Ramallah, auf längere Sicht wohl auch in Damaskus und Teheran, Amerika-Häuser entstehen: Kulturzentren mit Bibliotheken, schnellem Internet-Zugang und Englischkursen. Amerikanische Muslime sollen vom Leben in Dearborn oder Dallas erzählen, einem Leben, das selten den gängigen Stereotypen entspricht: Statistisch gesehen gehören arabischstämmige Moslems zu den ökonomisch Erfolgreicheren unter den US-Bürgern. Die Idee mit den Amerika-Häusern, sie ist ein Mosaiksteinchen in Obamas Strategie, auf die islamische Welt zuzugehen.

(RP)
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