McCain muss Veranstaltung vielleicht verschieben "Gustav" gefährdet Wahlparteitag

Dayton/USA (RPO). Eigentlich soll der Wahlparteitag der Republikaner in Minneapolis-St. Paul am Montag beginnen. Doch der drohende Hurrikan "Gustav" überschattet die geplante Veranstaltung. Eventuell muss der Parteitag sogar verschoben werden.

"Gustav" versetzt New Orleans in Panik
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Sollte tatsächlich eine Naturkatastrophe eintreten, wäre eine festliche Veranstaltung wie der Parteitag völlig unpassend, sagte der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat, John McCain, in einem Interview der Sendung "Fox News Sunday". Die Lage werde täglich geprüft.

Als Redner am Eröffnungsabend wird US-Präsident George W. Bush erwartet. Sowohl sein Auftritt als auch die Teilnahme mehrerer Gouverneure aus Golfstaaten wie Louisiana, Mississippi, Alabama oder Texas könnten je nach der Entwicklung von "Gustav" gefährdet sein. Er gilt als "extrem gefährlicher" Hurrikan und soll am Montag auf die Südküste der USA treffen.

McCain und seine Vizepräsidentschaftskandidatin, Sarah Palin, wollten am Sonntag nach Mississippi reisen und Menschen aufsuchen, die sich auf die Ankunft des Hurrikans vorbereiteten. Bei einem Wahlkampfauftritt in Pittsburgh sagte McCain, er denke an die Menschen an der Golfküste und bete für sie. Palin sagte Journalisten bei Stopp in einem Schnellrestaurant in Pittsburgh, sie genieße ihre neue Rolle. "Es ist großartig, einen anderen Teil des Landes zu sehen", sagte sie.

"Er wünscht ihr Glück, aber nicht zu viel"

McCains Rivale, der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama, gratulierte Palin unterdessen zu ihrer Nominierung. "Er wünscht ihr Glück, aber nicht zuviel", sagte Obamas Sprecher Robert Gibbs nach der überraschenden Entscheidung McCains.

Sowohl Obama als auch sein Vizekandidat Joe Biden telefonierten am Freitag mit der 44-jährigen Gouverneurin von Alaska. Obama habe ihr gesagt, dass sie "eine blendende Kandidatin" sein werde. Allerdings stiegen die Demokraten auch gleich in den Wahlkampf mit der unerwarteten Gegnerin ein. Obamas Sprecherin Adrianne Marsh bezeichnete Palin als "ehemalige Bürgermeisterin einer Stadt von 9.000 Einwohnern mit null außenpolitischer Erfahrung". McCain habe eine solche Politikerin "nur einen Herzschlag von der Präsidentschaft entfernt" platziert, hieß es in einer schriftlichen Erklärung der Sprecherin.

McCains Entscheidung bedeutet, dass die Präsidentschaftswahl am 4. November auf jeden Fall einen Ausgang von historischer Bedeutung haben wird. Entweder wählen die Amerikaner erstmals einen Präsidenten dunkler Hautfarbe oder erstmals eine Frau ins Amt des Vizepräsidenten. Nach einem am Freitag veröffentlichten Ergebnis einer Gallup-Umfrage führt Obama nach dem Parteitag der Demokraten in Denver mit einer Zustimmung von 49 Prozent vor McCain mit 41 Prozent. Der Wahlparteitag der Republikaner könnte diese Momentaufnahme aber wieder ändern.

(ap)
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