Gegenkandidat aus der eigenen Partei McMullin will gegen Trump antreten

Washington · Überraschung im US-Präsidentschaftswahlkampf: Gegen Trump tritt nun auch ein Rebell aus den Reihen seiner eigenen Partei an. Der Republikaner Evan McMullin, ein früherer Anti-Terror-Experte des Auslandsgeheimdienstes CIA, gab am Montag seine Kandidatur bei der Wahl im November bekannt.

 Evan McMullin will gegen Donald Trump antreten.

Evan McMullin will gegen Donald Trump antreten.

Foto: Facebook / mcmullinforpresident

Der 40-Jährige ist allerdings bislang in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt und startet sehr spät in das Rennen, so dass es ihm schwerlich gelingen dürfte, bei der Wahl eine nennenswerte Rolle zu spielen. Allerdings ist seine Kandidatur ein weiteres Anzeichen dafür, dass Trumps Nominierung die Republikanische Partei nach wie vor tief spaltet.

"Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun", erklärte McMullin auf seiner Seite im Onlinenetzwerk Facebook. Sein Land habe Besseres verdient als Trump oder die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton. Deswegen biete er sich "demütig" den "Millionen von desillusionierten Amerikanern" als die bessere Alternative an.

Trump war Mitte Juli von den Republikanern offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert worden. Allerdings zeigte der teilweise turbulente Verlauf des Nominierungsparteitags, dass viele in der Partei mit der Kandidatur des Quereinsteigers weiterhin hadern.

Seit dem Parteitag hat sich der rechtspopulistische Immobilienmilliardär mit einer Serie von Fehltritten selbst beschädigt, seine Umfragewerte sind seither abgesackt. So griff Trump die muslimischen Eltern eines im Irak gefallenen US-Soldaten an, verwies ein schreiendes Baby aus einer Wahlveranstaltung und versagte prominenten Republikanern zunächst die Unterstützung für deren Wahlkampf zum Wiedereinzug in den Kongress.

Im Bemühen um innerparteiliche Versöhnung erklärte Trump am vergangenen Freitag dann, dass er nun doch den Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, und Senator John McCain in ihren Wahlkampagnen unterstütze.

(felt/AFP)
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