Vita Donald Trump - vom Immobilien-Milliardär zum US-Präsidenten
Donald John Trump – vom Immobilienmilliardär zum mächtigsten Mann der Welt, aus Queens hinein ins Weiße Haus nach Washington D.C.
Sein Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen: In der Fotostrecke lernen Sie den Unternehmer, Entertainer und US-Präsident kennen.
Geboren wird Donald Trump am 14. Juni 1946 in Queens, New York City. Seine Großeltern sind deutsche Immigranten und kommen aus Kallstadt in der Pfalz. Der Vater, Fred C. Trump, legt den Grundstein für das Familienimperium mit dem Bau von Mietwohnungen insbesondere in New York und wird damit zum Multimillionär.
Nach einem Studium in Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft unter anderem an der University of Pennsylvania, das Trump mit einem Bachelor 1968 abschließt, steigt er ins Familiengeschäft ein. Bereits 1971 wird er CEO und damit Leiter der Trump Organization. Der Mischkonzern ist in vielen Geschäftsfeldern tätig. Am wichtigsten sind die Immobiliengeschäfte mit Luxushäusern, Hotels, Golfplätzen und ab den 2000ern die Sparte „Trump Entertainment“.
Die Geschäfte laufen gut – doch es gibt auch Rückschläge. 1973 kommt es zu einer Anklage wegen Rassendiskriminierung. Schwarze Mietinteressenten würden systematisch benachteiligt.. Der Prozess endet 1975 in einem Vergleich. Trump muss lediglich öffentlich erklären, dass Mieter aller Ethnien in seinen Wohnungen willkommen sind.
Kurz darauf startet Trump im Hotel-Business. Das erste ist das Grand Hyatt New York, dass der Geschäftsmann auf windige Weise ersteht – die allerdings funktioniert. Vom scheidenden New Yorker Bürgermeister Abraham D. Beame erhält er 1977 eine Befreiung der Grundsteuer über 40 Jahre. Geschätzte Einsparungen: 400 Millionen Dollar.
⇥Quelle: Die Zeit
Daneben ist der Trump Tower in New York sein erstes Hochhaus-Bauprojekt. Das 202 Meter hohe Gebäude wird nach zwei Jahren Bauzeit im November 1983 eröffnet und beinhaltet neben Geschäften, Wohnungen und Büros auch das dreigeschossige Penthouse, in dem Trump mit seiner Familie lebt.
1977 heiratet er das tschechoslowakische Model Ivana, mit der er drei Kinder bekommt. Donald Jr. kommt 1977 zur Welt, 1981 folgen Tochter Ivanka und Sohn Eric im Jahr 1984.
Auf dem Foto ist Donald Trump mit seiner Tochter Ivanka im Jahr 1996 zu sehen.
Mit dem Bau des Trump Towers wird Trump über die Grenzen New Yorks hinaus bekannt – ein Pluspunkt für seine Kreditwürdigkeit, weshalb weitere Investitionen einfacher sind.
Mit der steigenden Bekanntheit wächst die Berichterstattung in Boulevardzeitungen über ihn. Das öffnet auch Türen – 1989 etwa trifft er auf den Ex-Präsidenten Richard Nixon (rechts). Zudem erscheint 1985 das Buch „The Art of the Deal“. Das von einem Ghostwriter geschriebene Werk wird ein Bestseller.
Ende der 1980er beginnt Trump mit dem Bau von Casinos in Atlantic City. Die drei Häuser gehen über die Jahre jedoch mehrfach Bankrott und der Schuldenberg von Trump wächst auf mehrere Milliarden Dollar.
2009 steigt er aus dem Glücksspiel-Geschäft aus, 2020 wird das Trump Plaza Hotel & Casino abgerissen.
Höher hinaus? Trump gründet hoch verschuldet 1995 eine Aktiengesellschaft und geht an die Börse. Investoren können so an den vermeintlichen Erfolgen teilhaben, während er als Vorstandsvorsitzender eine jährliche Vergütung in Millionenhöhe erhält.
Hier ist er 2003 mit einem Modell des Trump Tower Chicago zu sehen, ein Hochhaus mit 98 Stockwerken, das 2009 fertig gestellt wurde. Mit 423,4 Metern ist es das vierthöchste Gebäude der USA.
Eine sprechende Donald Trump-Puppe? Zustande kommt diese Entwicklung durch die Reality-Show „The Apprentice“ (Der Lehrling). Trump wird 2004 Gastgeber und Jury und behält diesen Posten bis zur 14. Staffel 2015. Die Einschaltquoten liegen teils über 20 Millionen Zuschauern pro Folge.
Das Konzept der Show: Mehrere Kandidaten sind über Wochen in einer Art langem Vorstellungsgespräch und treten gegeneinander an. Am Ende winkt dem Gewinner ein 250 000 Dollar schwerer Einjahresvertrag in einem Trump-Unternehmen.
Vor allem der Satz „You're Fired!“ (“Sie sind gefeuert!“) wird zum wiederkehrenden Spruch in der Sendung. Die Entertainer-Qualitäten des Unternehmers ebnen den Weg für einen neuen Geschäftszweig, der über die Jahre ausgebaut und im Rahmen seiner Präsidentschaft(skandidatur) perfektioniert wird.
Familiär herrscht ebenfalls kein Stillstand im Hause Trump. Nachdem Ivana sich 1990 unter hoher Medienbeteiligung scheiden lässt, heiratet Donald Trump 1993 die Schauspielerin Marla Maples. Die Ehe, aus der Tochter Tiffany (*1993) stammt, hält bis 1999.
2005 heiratet Trump erneut. Das slowenische Model Melania ist bis heute an seiner Seite (hier auf einem Foto von 2005) und bringt 2006 den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt.
Der Trump-Clan: In der Mitte sind Melania, Barron und Donald Trump zu sehen, rechts oben Sohn Eric. In der unteren Reihe sind Tiffany, Donald Jr. und Ivanka abgebildet. Oben links hingegen befindet sich sein Schwiegersohn Jared Kushner, mit dem Ivanka seit 2009 verheiratet ist und die zusammen drei Kinder haben. Im Laufe der Präsidentschaft Trumps nimmt Kushner wichtige Positionen an seiner Seite wahr.
Politisch ist Donald Trump vor allem auf ein gutes Verhältnis zu den Politikern fokussiert – um damit geschäftliche Interessen zu verfolgen. Lange Zeit, bis etwa 2012, unterstützt er beide großen Parteien gleichermaßen. Seit 1987 lässt er sich mit Unterbrechungen als Anhänger der Republikaner registrieren. 1999 bewirbt er sich bei parteiinternen Vorwahlen als Präsidentschaftskandidat – allerdings in der Reform Party von Ross Perots und ohne Erfolg.
⇥Quelle: The Guardian
Das Verhältnis zu seinem Amtsvorgänger Barack Obama ist angespannt. Ein Vorfall bleibt dabei vor allem im Gedächtnis: 2011 schließt sich Trump der Verschwörungstheorie der sogenannten „Birther“ an. Diese bezweifeln, dass Obama in den USA geboren ist und somit kein rechtmäßiger Präsident sei. Obama entscheidet sich für die Veröffentlichung seiner Geburtsurkunde, die das eindeutig belegt und nutzt das traditionelle Correspondent's Dinner am 30. April 2011, um Trump in aller Öffentlichkeit zu demütigen.
Die Schmach sitzt und bis heute lässt Donald Trump kein gutes Wort über Obama fallen. Etliche Entscheidungen seines Amtsvorgängers sind in den vergangenen Jahren revidiert worden oder werden in ihrer Umsetzung erschwert.
⇥Quelle: tagesschau.de
Tatsächlich startet Trump erst 2015 in den Wahlkampf und kandidiert mit dem Slogan „Make America Great Again“ (“Macht Amerika wieder groß(artig)“) um die Position des US-Präsidenten.
Trumps Kampagne ist allerdings kaum vergleichbar und spaltet die Menschen. Mit einfacher, aber brutaler Rhetorik, provokanten Forderungen und seinem polarisierenden Stil kann er viele Menschen für sich begeistern. Zudem inszeniert er sich als Außenseiter und nutzt so seine politische Unerfahrenheit geschickt aus, um sich von den politischen Eliten abzusetzen.
Am 20. Januar 2017 wird Donald Trump als US-Präsident vereidigt. In den Medien kursiert vor allem ein Vergleichsbild: Die Amtseinführung Obamas 2009 (oben) gegen die von Trump 2017 zeigt die Menge von Menschen an der Nationalpromenade, beide aufgenommen um kurz vor 12 Uhr mittags über dem Washington Monument.
Die Präsidentschaft von Donald Trump ist vor allem durch Twitter geprägt. Der Präsident nutzt das soziale Netzwerk fast rund um die Uhr mit zwei Accounts: Privat twittert er unter @realDonaldTrump für 87,2 Millionen Follower und hat bisher fast 57 000 Tweets abgesetzt, als @POTUS folgen ihm 31,7 Millionen Menschen bei fast 11 000 Tweets. Darüber gibt es häufig große Kontroversen, da Trump sich offenbar wenig an die Vorgaben der Presseabteilung hält und vieles scheinbar ungefiltert an die Öffentlichkeit dringt. Auch politische Entscheidungen und Meinungen verbreitet der Präsident insbesondere über diese Kanäle.
Trumps Präsidentschaft ist zudem geprägt von mehreren Skandalen. Einen Überblick dazu finden Sie hier, darunter das Amtsenthebungsverfahren, das 2019 von den Demokraten angestoßen wird.
2020 tritt Trump zur Wiederwahl an. Sein Herausforderer ist der Demokrat Joe Biden (rechts).
Alle Infos und Artikel zur Wahl, die am 3. November stattfindet, finden Sie hier.