US-Wahlkampf Parteifreunde kämpfen gegen Trump

Washington · Auch wenn Donald Trump wohl der republikanische Kandidat für die US-Präsidentenwahl wird, kann er nicht auf den vollen Rückhalt seiner Partei hoffen. Mehrere Spitzenleute der Grand Old Party verweigern Trump die Unterstützung.

Donald Trump: Parteifreunde verweigern die Unterstützung
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Während der Vorsitzende des Republikanischen Nationalkomitees, Reince Priebus, erklärte, er unterstütze Trump als Kandidaten, sprach sich nach dem Repräsentantenhausvorsitzenden Paul Ryan unter anderen auch Jeb Bush dagegen aus, sich hinter Trump zu stellen. Trump selbst gab sich stur. Sie zählten nicht wirklich im Vergleich zu den Millionen Wählern, die bei den bisherigen Vorwahlen für ihn gestimmt hätten, sagte der 69-Jährige am Freitag über seine Kritiker. Dennoch stimmte er widerwillig zu, sich am kommenden Donnerstag mit Ryan zur Aussprache zu treffen.

Im Laufe des Freitags erklärten die ausgestiegenen Bewerber Bush und Lindsey Graham, Trump bei der Präsidentschaftswahl im November nicht ihre Stimme geben zu wollen. Trump habe nicht unter Beweis gestellt, dass er das Temperament oder die Charakterstärke habe, um als US-Präsident zu dienen, erklärte Bush.

Damit stehen sich in der Causa Trump mehrere hochkarätige Republikaner gegenüber: Auf die Seite des voraussichtlichen Kandidaten haben sich etwa Chris Christie, Sarah Palin und am Freitag auch Ex-Präsidentschaftskandidat Bob Dole geschlagen. Parteichef Priebus will ihn unterstützen, auch wenn er nach eigenen Angaben mit einigen seiner politischen Einstellungen nicht übereinstimmt. Auf der Gegenseite steht neben Ryan und Bush auch der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney. Die beiden Ex-Präsidenten George und George W. Bush haben nicht vor, im Juli zum Nominierungsparteitag der Republikaner nach Cleveland zu reisen.

Berater von Ryan machten jedoch klar, dass der Vorsitzende des Repräsentantenhauses keineswegs die Anti-Trump-Bewegung anführe, sondern vielmehr einen positiven Einfluss auf die Wahl im November nehmen zu wollen. Ryan gab so auch bekannt, bei dem Treffen mit dem voraussichtlichen Nominierten stünden "republikanische Prinzipien und Ideen" im Vordergrund, mit denen die Unterstützung der US-Bevölkerung bei der Präsidentschaftswahl gewonnen werden könne.

US-Präsident Barack Obama forderte die Medien zu einem seriösen Umgang mit Trump auf. "Dies ist keine Unterhaltung. Dies ist keine Realityshow", sagte Obama am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er rief Reporter auf, die Kandidaten genau zu betrachten und ihre Politik auf Fakten zu überprüfen.

Trumps Weg zur Präsidentschaftsnominierung der Republikaner ist nach seinem deutlichen Vorwahlsieg am Dienstag im US-Staat Indiana so gut wie frei. Sein Erfolg zwang seine beiden letzten Rivalen um die Kandidatur, Ted Cruz und John Kasich, zur Aufgabe.

(crwo/ap)
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