Hillary Clintons E-Mail-Affäre Trump meinte Aufruf zum Hackerangriff "sarkastisch"

New York · Es war angeblich keine Aufforderung, die politische Rivalin auszuspionieren, sondern lediglich ein Scherz: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen Aufruf an Russland, Hillary Clintons E-Mails zu hacken, relativiert.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump.

Foto: ap

"Natürlich war ich sarkastisch", sagte Trump am Donnerstag dem Sender Fox News. Der Rechtspopulist hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Russland aufgerufen, in das E-Mail-System seiner demokratischen Rivalin einzudringen. "Russland, wenn Du zuhörst, ich hoffe, dass Du es schaffst, die 30.000 fehlenden E-Mails zu finden", hatte er gesagt.

Die Mail-Affäre Clintons ist eines der Hauptthemen von Trumps Wahlkampf. Clinton hatte als US-Außenministerin von 2009 bis 2013 private Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt und damit gegen die Sicherheitsregeln verstoßen. Nachträglich übergab sie zwar einen Großteil der Mails an das Außenministerium, löschte aber mehr als 30.000 E-Mails, die ihren Angaben zufolge persönlichen Inhalts waren.

Clintons-Wahlkampfleitung bezeichnete die Äußerungen Trumps als "Frage der nationalen Sicherheit". Clintons Top-Berater Jake Sullivan erklärte, dies sei wohl das erste Mal, dass ein wichtiger Präsidentschaftskandidat eine ausländische Macht "aktiv ermutigt", seinen politischen Gegner auszuspionieren. Trump warf nun den Demokraten vor, mit der Kritik von einer weiteren E-Mail-Affäre abzulenken, die die Partei seit Tagen belastet.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte kürzlich tausende interne E-Mails der Parteiführung der Demokraten veröffentlicht, in denen sich diese kritisch über Clintons linken, parteiinternen Rivalen Bernie Sanders äußerte. Clinton äußerte daraufhin den Verdacht, dass die E-Mails von Russland bei einem Hackerangriff erbeutet wurden. Trump sagte nun, die Demokraten wüssten in Wahrheit nicht, ob Russland, China oder irgendjemand anderes dahintersteckt.

(AFP)
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