Medienrummel um Durchschnittsamerikaner Die Wahrheit über "Joe, den Klempner"

New York (RPO). Beim Lesen der US-Presse könnte man meinen, dass der Wahlkampf neben Joe Wurzelbacher beinahe verblasst. Der Medienrummel um ihn nimmt immer mehr zu, seit John McCain ihn im Fernsehduell mit Barack Obama als "Joe, den Klempner" und neuen Durchschnittsamerikaner vorgestellt hat. Nun werden Joe zunehmens kritische Fragen gestellt.

 Joe Wurzelbacher prägt den amerikanischen Wahlkampf.

Joe Wurzelbacher prägt den amerikanischen Wahlkampf.

Foto: AP, AP

"Joe, der Klempner", ein eingängiger Name und ideale Schlagwörter für den Präsidentschaftswahlkampf. Doch die US-Medien hakten nach und fanden heraus: Joe Wurzelbacher hat gar keine Klempner-Lizenz. Auch eine entsprechende Ausbildung habe er niemals abgeschlossen und gehöre nicht zum Klempner-Verband. Das gab auch Wurzelbacher selbst zu. Allerdings ergänzte er, er bräuchte gar keine Lizenz, könne auch so als Klempner arbeiten, weil sein Arbeitgeber das entsprechende Dokument habe.

Doch mit dieser Enthüllung nicht genug. Am Donnerstag wurde außerdem bekannt, dass Joe Wurzelbacher laut Gerichtsakten mit der Zahlung von nahezu 1200 Dollar im Rückstand ist. Das Finanzamt von Ohio ging deswegen im Januar 2007 gegen Wurzelbacher vor, das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Das alles stört die meisten Amerikaner anscheinend wenig. Sie haben "ihren" Joe längst als neuen Star des Wahlkampfs akzeptiert. Mittlerweile gibt es sogar T-Shirts zu kaufen, die dazu auffordern Wurzelbacher zum Präsidenten zu wählen.

Berühmt seit Fernsehduell

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort