Designierter US-Präsident Biden will alle ranghohen Kommunikationsposten mit Frauen besetzen

Washington · Bei der Zusammenstellung seines Kommunikationsteams im Weißen Haus vertraut Joe Biden ganz auf Frauenpower. Es sind bekannte Gesichter aus der Obama-Ära dabei.

 Joe Biden und sein Frau Jill.

Joe Biden und sein Frau Jill.

Foto: AP/Andrew Harnik

Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird ranghohe Posten in seinem Kommunikationsteam im Weißen Haus ausschließlich mit Frauen besetzen. Kate Bedingfield werde als Kommunikationsdirektorin dienen, teilte Biden am Sonntag (Ortszeit) mit. Regierungssprecherin soll demnach Jen Psaki werden, die für die Kampagne des künftigen Präsidenten arbeitete. Bedingfield diente Biden schon in dessen Zeit als Vizepräsident als seine Kommunikationsdirektorin. Psaki war schon unter Ex-Präsident Barack Obama Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses und Sprecherin des Außenministeriums.

Karine Jean Pierre, bisher Stabschefin der gewählten Vizepräsidentin Kamala Harris, soll Vize-Pressesprecherin des Weißen Hauses werden. Auch Pierre diente schon unter Obama - damals als Regionaldirektorin im Büro für politische Angelegenheiten in der Regierungszentrale. Pili Tobar, eine ranghohe Mitarbeiterin in Bidens Wahlkampfteam, wird den Angaben zufolge stellvertretende Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses.

Auch Top-Posten im Kommunikationsteam der künftigen Vizepräsidentin Harris gehen an Frauen. Es ist das erste Mal, dass das gesamte Spitze dieses Bereichs in der Regierungszentrale weiblich besetzt sein wird. Die Personalpolitik soll das erklärte Ziel einer diversen Belegschaft im Weißen Haus widerspiegeln, das Biden schon im Wahlkampf ausgab. Zudem wird erwartet, dass mit dem künftigen Kommunikationsteam wieder eine traditionellere Zusammenarbeit mit der Hauptstadtpresse Einzug hält.

„Direkt und wahrheitsgemäß mit dem amerikanischen Volk zu kommunizieren, ist eine der wichtigsten Pflichten eines Präsidenten, und dieses Team wird mit der gewaltigen Verantwortung betraut werden, das amerikanische Volk mit dem Weißen Haus zu verbinden“, hieß es in Bidens Mitteilung. Die qualifizierten, erfahrenen Kommunikatorinnen brächten unterschiedliche Perspektiven mit und träten gemeinsam dafür ein, „dieses Land besser wieder aufzubauen“.

Im Gegensatz zu vorangegangenen US-Regierungen hatten Trumps Sprecher verhältnismäßig wenige Pressekonferenzen abgehalten. Fanden sie doch statt, dominierte ein oft kampfeslustiger Ton, viele Informationen waren mit Ungenauigkeiten oder Lügen gespickt. Manches Mal trat Trump als sein eigener Pressesprecher auf und nahm Fragen der Journalisten entgegen. Mitunter umging er auch seinen Presseteam und schaltete sich direkt in seine Lieblingssendungen beim Nachrichtensender Fox News zu.

Als sich Bidens Kampagne wegen der Coronavirus-Pandemie weitgehend auf einen virtuellen Wahlkampf verlegte, musste er sich selbst Kritik von Reportern anhören. Sie monierten, dass der Kandidat kaum für Stellungnahmen greifbar sei. Zum Ende des Rennen ums Weiße Haus stellte sich der künftige Präsident dann aber häufiger den Fragen der Presse, seit seinem Wahlsieg hält sein Übergangsteam wöchentlich Briefings ab.

(mba/dpa)
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