Offizieller Rückzug Clinton gibt auf und stellt sich hinter Obama

Washington (RPO). US-Senatorin Hillary Clinton hat am Samstag in Washington ihre Aufgabe im Vorwahlkampf und ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama verkündet. Sie stellte sich hinter ihren Rivalen und rief ihren Anhängern dessen Wahlspruch zu: "Yes, we can!"

Clinton erklärt ihren Rückzug
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"Wir müssen unseren Kampf jetzt fortsetzen und unsere Ziele erreichen, indem wir unsere Energie, unsere Leidenschaften, unsere Stärken nehmen und alles uns Mögliche tun, um dafür zu sorgen, dass Barack Obamas zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird", sagte Clinton vor Tausenden Anhängern in Washington.

"Heute, da ich meinen Wahlkampf aussetze, gratuliere ich ihm zu dem gewonnen Sieg und dem außergewöhnlichen Rennen, das er gelaufen ist. Ich gebe ihm meine Zustimmung und meine volle Unterstützung", sagte Clinton. Eine Aufzählung politischer Ziele der Demokraten, darunter vor allem eine für alle zugängliche Krankenversicherung, endete sie jeweils mit dem Satz: "Und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Barack Obama zum Präsidenten gewählt wird."

Die New Yorker Senatorin forderte ihre Anhänger auf, Obama genauso intensiv zu unterstützen, "wie Sie mich unterstützt haben". Obama erklärte in einer ersten Stellungnahme, er sei von Clintons Unterstützung "begeistert" und fühle sich "geehrt".

Anhänger enttäuscht über Rückzug

Clinton sagte, der Kampf zur Umsetzung der gemeinsamen Ziele erfordere es nun, "unsere Energie, unsere Leidenschaft und unsere Stärke einzusetzen und alles zu tun, was in unserer Macht steht, um Barack Obama zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu wählen".

Obama stand seit Dienstag als Gewinner der Vorwahlen fest. Am Donnerstagabend hatte er sich mit Clinton in Washington getroffen, um über deren künftige Rolle im Wahlkampf und in einer demokratisch geführten US-Regierung zu sprechen.

Clinton wurde von ihrem Ehemann Bill und ihrer Tochter Chelsey begleitet. Zu Beginn ihrer Rede hatten ihre Anhänger Clinton mit minutenlangem Applaus begrüßt. Während ihrer etwa 15-minütigen Rede brandeten immer wieder "Hillary"-Rufe auf. Clinton musste zeitweise mit ihrer Rührung kämpfen, ihre Stimme klang brüchig. Als sie zur Unterstützung für ihren bisherigen Rivalen Obama aufrief, schallten aus dem Publikum Buh-Rufe.

Clinton betont historische Dimension

Der Durchbruch sei nicht gelungen, eine Frau ins Rennen um das Weiße Haus zu schicken, sagte Clinton. "Obwohl wir dieses Mal nicht imstande waren, diese höchste und härteste Glasdecke zu durchbrechen, hat sie - Dank Ihnen - 18 Millionen Risse und das Licht scheint durch wie nie zuvor."

(afp2)
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