Fotos Das ist Bernie Sanders
Bernard "Bernie" Sanders ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei, der den Bundesstaat Vermont seit dem Jahr 2007 im US-Senat vertritt.
Er wurde am 8. September 1941 in New York City geboren und ist der Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer.
Sanders gewann am 7. November 2006 die Wahl zum US-Senator und trat im Januar 2007 die Nachfolge des bisherigen Senators von Vermont, Jim Jeffords, an, der nicht zur Wiederwahl angetreten war.
Sanders ist der erste bekennende Sozialist in der Geschichte der USA, der in den Senat gewählt wurde. Zuvor war er von 1991 bis 2007 das am längsten amtierende parteilose Mitglied des Repräsentantenhauses.
Im Jahre 1959 studierte er zunächst ein Jahr lang Psychologie am Brooklyn College der City University of New York, bevor er zur University of Chicago wechselte und dort mit dem Studium der politischen Wissenschaften begann. 1964 schloss er dieses Studium mit einem Bachelor of Arts in Politikwissenschaft ab.
Nach Abschluss seines Studiums verbrachte Sanders einige Zeit in Israel, bevor er im Jahre 1968 mit seiner ersten Frau und seinem Sohn Levi nach Vermont zog, sich dort niederließ und unter anderem als Zimmermann und Dokumentarfilmer arbeitete.
1981 bewarb er sich um das Amt des Bürgermeisters von Burlington, der größten Stadt Vermonts, und schlug den Demokraten Gordon H. Paquette, der das Amt seit 1971 innehatte, mit einer Mehrheit von zwölf Stimmen. In dieses Amt wurde er insgesamt dreimal wiedergewählt.
Sanders unterstützte in der Vergangenheit stets die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten. Er war gegen den Einmarsch im Irak im Jahr 2003 und gilt als scharfer Kritiker staatlicher und kommerzieller Einflussnahme in der Medien- und Telekommunikationsbranche.
Größeres nationales Aufsehen erregte seine pausenlose achteinhalbstündige Filibuster-Rede vor dem Senat am 10. Dezember 2010, in der er sich kritisch mit der US-Politik der vergangenen Jahrzehnte auseinandersetzte.
Am 30. April 2015 verkündete Sanders offiziell, dass er sich um das Amt des Präsidenten bewirbt und bei der Wahl 2016 antreten wird. Beim Vorausscheid der Demokraten will er sich gegen Hillary Clinton durchsetzen. Er gilt aber als Außenseiter.
Der Senator aus Vermont, als krasser Außenseiter ins Rennen gegangen, hat die Koordinaten der innerparteilichen Debatte so eindeutig nach links verschoben, wie es ihm anfangs nur wenige zugetraut hatten.
Seit den achtziger Jahren ist er der erste Demokrat von Rang, der für höhere Steuern plädiert, vor allem, um ein Gesundheitssystem ohne private Krankenversicherungen finanzieren zu können.
Historiker sprechen von der Rückkehr zu Franklin D. Roosevelts „New Deal“, vom Bruch mit dem Pragmatismus eines Bill Clinton, der 1992 für seine Partei die erste Wahl nach langer Durststrecke gewann, indem er die Mitte besetzte und teilweise republikanische Rezepte übernahm.
Sanders profitiert, im Grunde ebenso wie Trump, von der Enttäuschung über die Eliten, nur dass es sich in diesem Fall um die Eliten des Geldes handelt. Dass die Banker der Wall Street mit ihrer Casino-Mentalität die Finanzkrise auslösten, um den Steuerzahler zur Kasse zu bitten, als das Kartenhaus in sich zusammenfiel.
Kein Zweiter steht so überzeugend für den noch immer schwelenden Ärger darüber wie Sanders, der immer schon strengere Regeln für die Wall Street anmahnte.
Nach seiner Agenda sollen staatliche Universitäten keine Gebühren mehr erheben, sodass Studenten keine teuren Kredite mehr aufnehmen müssten, um die derzeit horrenden Summen bezahlen zu können.
Frauen will der Veteran für gleiche Arbeit den gleichen Lohn garantieren wie Männern, Eltern Krippen- und Kindergartenplätze für den Nachwuchs und nach der Geburt eines Kindes mindestens zwölf Wochen bezahlten Urlaub.
In der Außenpolitik steht er für ausgeprägte Zurückhaltung: Im Nahen Osten etwa sieht er die Nachbarländer Syriens und des Irak, weniger die USA, in der Pflicht, gegen den „Islamischen Staat“ vorzugehen.
Am populärsten ist der 74-Jährige unter jüngeren Wählern. Gewinnt er in Iowa, wäre es ein Durchbruch von der Art, wie er vor sieben Jahren Obama im Zweikampf mit Clinton gelang.
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