„Nationale Sicherheitsbedenken“ US-Verteidigungsminister überraschend in Kabul

Kabul · Patrick Shanahan ist in die afghanische Hauptstadt geflogen, um mit der Regierung über „nationale Sicherheitsbedenken zu sprechen.“ Derzeit steht ein Abzug der US-Truppen aus dem Land im Raum. Das dementiert der Verteidigungsminister.

 US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan (l.) in Kabul.

US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan (l.) in Kabul.

Foto: dpa/Robert Burns

Der amtierende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan ist überraschend in der afghanischen Hauptstadt Kabul eingetroffen. Das bestätigte ein Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, Dave Butler, am Montag.

Shanahan traf den Oberkommandierenden der Nato- und US-Streitkräfte, General Austin Scott Miller. Zudem seien Gespräche mit der afghanischen Regierung geplant, bei denen es um „nationale Sicherheitsbedenken in Bezug auf Afghanistan“ gehe.

„Die Afghanen müssen ihre eigene Zukunft kontrollieren und in die laufenden Diskussionen rund um Frieden involviert werden“, zitierte Butler Minister Shanahan in einer Aussendung. Laut Shanahan gibt es keinen Befehl, die US-Truppenstärke in Afghanistan zu reduzieren.

Der erste Besuch Shanahans in Kabul findet in einer Zeit statt, in der ein Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im Raum steht. Aktuell versucht Washington, den langwierigen Konflikt politisch zu lösen. Seit Juli 2018 haben mindestens fünf Gesprächsrunden zwischen Taliban und US-Delegationen stattgefunden. Hauptforderung der radikalislamischen Taliban ist der Abzug der internationalen Truppen.

In den jüngsten Gesprächen Ende Januar ging es zudem um einen Waffenstillstand und um die Frage, wie verhindert werden kann, dass das Land ein sicherer Hafen für Terroristen wird. Beide Seiten sprachen danach von Fortschritten. Der US-Sondergesandte, Zalmay Khalilzad, drückte am Freitag in Washington die Hoffnung aus, dass noch vor der afghanischen Präsidentenwahl Ende Juli ein Friedensabkommen mit den Taliban zustande komme. Allerdings verweigern die Taliban Gespräche mit der Regierung des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani, die sie als Marionette der USA ansehen.

(cpas/dpa)
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