Libyen und Somalia US-Spezialkräfte fassen Extremisten
Washington · US-Spezialkräfte sind in Libyen und Somalia gegen islamistische Extremisten vorgegangen. In Libyen wurde nach Pentagon-Angaben ein ranghohes Al-Kaida-Mitglied gefasst.
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte zudem einen Einsatz gegen einen Führer der islamistischen Shebab-Miliz in Somalia. Nach einem "US-Antiterroreinsatz" werde Abu Anas al-Libi "an einem sicheren Ort außerhalb Libyens festgehalten", erklärte Pentagon-Sprecher George Little in der Nacht zum Sonntag. Al-Libi ist wegen der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998 angeklagt, bei denen mehr als 200 Menschen getötet wurden.
Der als Nasih Abdul Hamed al-Raghie geborene Al-Libi stand auf der Liste der meistgesuchten Verdächtigen der US-Bundespolizei FBI. Auf seine Festnahme war eine Belohnung von bis zu fünf Millionen US-Dollar (3,7 Millionen Euro) ausgesetzt. Bei den Anschlägen auf die US-Botschaften in Daressalam und Nairobi im August 1998 waren mehr als 200 Menschen getötet worden.
Bei einem weiteren Spezialeinsatz gingen Mitglieder der US-Elitetruppe Navy SEALS gegen die islamistische Shebab-Miliz in Somalia vor. Der Einsatz habe sich gegen einen "bekannten Shebab-Terroristen" gerichtet, erklärte Pentagon-Sprecher George Little. Es war zunächst unklar, ob der Shebab-Anführer bei dem Einsatz getötet oder festgenommen wurde. Es habe "einige Tote bei den Shebab" gegeben, sagte ein US-Regierungsvertreter.
Der Einsatz sei eine Reaktion auf den Shebab-Angriff auf ein Einkaufzentrum in Kenia, bei dem im September 67 Menschen getötet wurden, hieß es in der "New York Times" unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Die Shebab-Miliz hatte am Samstag einen nächtlichen Angriff auf einen ihrer Stützpunkte in der Hafenstadt Barawe gemeldet, jedoch türkische und britische Kräfte dafür verantwortlich gemacht.