Mehr als 1000 Tote befürchtet US-Präsident bezeichnet Vorgehen gegen Demonstranten im Iran als "schrecklich"

Washington · Donald Trump hat das Einschreiten der iranischen Regierung gegen die Demonstranten als "brutal" und "schrecklich" bezeichnet. Der US-Sondergesandte für den Iran geht davon aus, dass mehr als 1000 Demonstranten getötet wurden.

"Sie töten viele Menschen und sie nehmen tausende ihrer eigenen Bürger bei ihrem brutalen Vorgehen fest", sagte Trump am Donnerstag bei einem Treffen mit UN-Diplomaten im Weißen Haus. Jede neue Drohung der Führung in Teheran würden die USA "sehr stark" beantworten.

Kurz zuvor hatte der US-Sondergesandte für den Iran, Brian Hook, von mehr als tausend getöteten Protestierenden gesprochen. "Es scheint, dass die iranische Regierung seit Beginn der Proteste mehr als tausend iranische Bürger ermordet haben könnte", sagte Hook zu Journalisten.

Allerdings sei die genaue Zahl schwer zu ermitteln. "Wir wissen sicher, dass es viele, viele hundert waren." Die US-Regierung stütze sich bei ihren Angaben auf Fotos und Videos, die sie von etwa 32.000 Menschen zugeschickt bekommen habe. Amnesty International gibt die Zahl der getöteten Demonstranten mit 208 an. Die iranische Regierung weist ausländische Angaben zur Zahl der Toten zurück.

Zudem könnten "viele tausend" Iraner bei der Niederschlagung der Proteste verletzt worden sein, sagte Hook. Mindestens 7000 Demonstranten seien festgenommen worden. Es handle sich um die "schwerste politische Krise" für die iranische Regierung seit 40 Jahren. Die Proteste zeigten, dass die Führung auch die Unterstützung ihrer bisherigen Anhänger aus der Arbeiterklasse verliere.

Die Proteste hatten sich am 15. November an der Erhöhung der Benzinpreise entzündet. Da die Regierung das Internet weitgehend abgeschaltet hatte, dringen nur langsam Informationen an die Öffentlichkeit. Es mehren sich jedoch die Hinweise, dass die landesweiten Proteste brutal niedergeschlagen wurden.

Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version dieser Meldung haben wir ein Bild von Demonstranten gezeigt. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine Szene im Iran, sondern zeigte vielmehr Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Bagdad, Irak, vom 5. Dezember 2019. Wir haben das Bild aus der Meldung gelöscht.

(cka/AFP)
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