New York Times deckt auf US-Privatfirma sollte Terroristen für CIA töten

Washington (RP). Die CIA hat eine private Sicherheitsfirma angeheuert, um Jagd auf Terroristen al Qaidas zu machen. Wie die "New York Times" berichtet, wurde das streng geheime Programm 2004 begonnen, wobei unklar ist, ob es auch umgesetzt wurde. Mehrere Millionen Dollar soll der Geheimdienst ausgegeben haben, um die Spezialisten fürs Grobe zu finanzieren.

Anschlagsserie in Bagdad
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Engagiert wurde Blackwater, ein Unternehmen, das 1997 als Wachschutz gegründet wurde und mit dem Krieg im Irak auf eine wahre Goldader stieß. In Bagdad bewachte die Privatmiliz Checkpoints, sie eskortierte Diplomaten und begleitete Geldtransporter. Mit ihrem rabiaten Stil erwarb sie sich den Ruf einer Rambo-Truppe. In die Schlagzeilen gerieten die sonnenbebrillten Bodyguards, als vor zwei Jahren bei einer Schießerei an einem Bagdader Verkehrskreisel 17 Zivilisten ums Leben kamen.

Die jetzt kursierenden Berichte könnten rasch zu parlamentarischen Untersuchungen gegen Firmengründer Erik Prince führen. Der ehemalige Kampftaucher, hervorragend vernetzt im Milieu um den Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney, gilt als Symbolfigur für vieles, was schief ging im Irak.

Noch ist unklar, wie weit der CIA-Auftrag an Blackwater reichte. Noch weiß man nicht, ob die angeheuerten Subunternehmer al Qaida-Zellen aufspüren und deren führende Köpfe töten oder nur helfen sollten, etwa bei der Ausbildung anderer Terroristenjäger. Fest steht, dass die CIA nur Einzelpersonen unter Vertrag nahm, nicht die Firma als Ganzes. Damit folgte sie einem Muster, wie es bei den Verhören Terrorverdächtiger häufig angewandt wurde.

Eine Präsidentenorder untersagt der CIA seit 1976, Killerkommandos in Marsch zu setzen. Unterzeichnet wurde sie von Präsident Gerald Ford nach Enthüllungen, die dem Geheimdienst Mordkomplotte nachwiesen, etwa den Versuch, Kubas Fidel Castro umzubringen.

(RP)
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