Joe Biden warnt vor Kosten der Klimakrise Extremwetter hat USA 2020 fast 100 Milliarden Dollar gekostet

Washington/Boise · US-Präsident Joe Biden spricht in Kalifornien und Idaho über die Folgen der Klimakrise. Er wirbt für seinen 3,5 Billionen Dollar teuren Infrastrukturplan, der das Land widerstandsfähiger machen soll.

 US-Präsident Joe Biden spricht am Sacramento Mather Airport in Kalifornien über die Kosten der Klimakrise.

US-Präsident Joe Biden spricht am Sacramento Mather Airport in Kalifornien über die Kosten der Klimakrise.

Foto: AP/Evan Vucci

Extreme Wetter-Ereignisse haben in den USA im vergangenen Jahr nach Angaben von US-Präsident Joe Biden Rekordkosten von 99 Milliarden Dollar (knapp 84 Milliarden Euro) verursacht. „Dieses Jahr werden wir diesen Rekord unglücklicherweise brechen“, sagte Biden bei einem Besuch in Sacramento im Bundesstaat Kalifornien. „Wissenschaftler warnen uns seit Jahren davor, dass extremes Wetter noch extremer werden wird. Wir erleben es jetzt in Echtzeit.“ Zuvor hatte Biden aus der Luft die verheerenden Schäden begutachtet, die das sogenannte Caldor-Feuer am kalifornischen Lake Tahoe verursacht hat.

Biden rief erneut dazu auf, seine Pläne für Billionen-Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur zu unterstützen, um die USA besser für den Klimawandel zu wappnen. „Wir müssen in großen Dimensionen denken“, sagte der Präsident. Alles andere sei ein „Rezept für eine Katastrophe“. In diesem Jahr hätten Brände in den USA eine Fläche von rund 2,14 Millionen Hektar verwüstet - etwas mehr als die Fläche Hessens. Deutlich mehr als ein Drittel der Brandfläche lag in Kalifornien. Biden sagte, die Brände nähmen an Häufigkeit und Heftigkeit zu und signalisierten „Alarmstufe Rot für unsere Nation“.

Bidens Infrastrukturvorhaben hat einen Umfang von 3,5 Billionen Dollar. Jeder Dollar, der für „Widerstandsfähigkeit“ ausgegeben werde, würde sechs Dollar an zukünftigen Kosten einsparen, sagte Biden während seiner Tour, die ihn auch nach Boise in Idaho und nach Colorado führt. Es könne nicht darum gehen, Schäden zu beheben. Es müsse darum gehen, dafür zu sorgen, dass Gemeinden Wetterkatastrophen standhalten könnten, die nichts mit Parteizugehörigkeit zu tun hätten. „Es ist keine Demokraten-Sache. Es ist keine Republikaner-Sache. Es ist eine Wetter-Sache“, sagte Biden. US-Kongressmitglieder befassen sich derzeit mit den Einzelheiten des Infrastrukturplans. Nicht nur für Republikaner gibt es etwas daran auszusetzen. Zwei Demokraten im Senat, Joe Manchin und Kyrsten Sinema, sorgen sich um die Größe des Pakets.

Vor seiner Visite in Kalifornien hatte Biden vor zwei Wochen den südlichen US-Bundesstaat Louisiana besucht, wo Hurrikan „Ida“ schwere Zerstörung angerichtet hatte. Infolge des Hurrikans kam es im Nordosten der USA zu katastrophalen Überschwemmungen. Auch diesem Katastrophengebiet stattete Biden einen Besuch ab. Er hat den Kampf gegen die Erderwärmung zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt. Biden sagte am Montag: „Wir werden es schaffen. Diese Nation wird zusammenkommen und wir werden den Klimawandel besiegen.“

(juju/dpa/AP)
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