Historischer Deal Trump greift Iran erneut wegen Atomabkommens an

Washington · US-Präsident Trump hat dem Iran wenige Tage vor Ablauf einer Frist zur Bewertung des Atomabkommens erneut Vorwürfe gemacht: Iran halte den "Geist" des Abkommens nicht ein, sondern unterstütze Terrorismus.

 US-Präsident Donald Trump während eines Treffens mit ranghohen Militärs im Weißen Haus.

US-Präsident Donald Trump während eines Treffens mit ranghohen Militärs im Weißen Haus.

Foto: dpa, PM hjb

"Das iranische Regime unterstützt Terrorismus und exportiert Gewalt und Chaos im gesamten Nahen Osten", sagte Donald Trump am Donnerstag bei einem Treffen mit militärischen Spitzenvertretern in Washington. Die ständige Aggression und die atomaren Ambitionen des Iran müssten beendet werden.

Trump muss dem US-Kongress bis zum 15. Oktober mitteilen, ob er der Ansicht ist, dass der Iran das Atomabkommen einhält oder nicht. Der US-Präsident hat das 2015 geschlossene Atomabkommen mit Teheran immer wieder in Frage gestellt. Wichtige Mitglieder seiner Regierung wie Verteidigungsminister Jim Mattis verteidigen es aber. Die Europäer haben wiederholt vor einer Aufkündigung der mühsam ausgehandelten Vereinbarung gewarnt.

Das Abkommen soll den ausschließlich zivilen und friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms garantieren: Es verpflichtet das Land, seine Urananreicherung drastisch herunterzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen, im Gegenzug werden bestehende Sanktionen schrittweise aufgehoben.

Trump wirft Teheran vor, mit Raketentests gegen den "Geist" des Vertrags zu verstoßen. Teheran vertritt den Standpunkt, dass das Abkommen Raketentests nicht verbietet. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bescheinigt dem Land, dass es sich an das Abkommen halte.

Trump hat bei einem Treffen mit Militärführern von einer "Ruhe vor dem Sturm" gesprochen - auf was er damit anspielte, ließ der US-Präsident am Donnerstag (Ortszeit) jedoch im Dunkeln.

Als sich die Militärs für ein Gruppenfoto aufstellten, fragte Trump anwesende Reporter: "Wisst ihr, was das hier repräsentiert? Vielleicht ist das die Ruhe vor dem Sturm. Es könnte die Ruhe sein, die Ruhe vor dem Sturm." Einer der Journalisten rief daraufhin, "Welcher Sturm, Herr Präsident? Der IS? Nordkorea? Iran?" Trump antwortete, das sei herauszufinden.

Die Gruppe und Trump hatten zuvor aktuelle Themen wie den Konflikt mit Nordkorea und das internationale Atomabkommen mit dem Iran besprochen.

(csr)
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