Mutmaßliches Massaker im Irak US-Offiziere schlampen bei Ermittlungen

Washington (rpo). Bei der Untersuchung eines mutmaßlichen Massakers im Irak sollen zwei ranghohe Mitglieder der US-Marines geschlampt haben. Wie die New York Times berichtet haben sie Widersprüche und Ungenauigkeiten nicht geprüft. Sie sollten untersuchen, ob US-Marinesoldaten im vergangenen November 24 wehrlose Iraker in Haditha getötet haben.

Der US-Einmarsch im Irak
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Foto: AFP

Generalleutnant Peter Chiarelli, der zweithöchste US-Kommandeur im Irak, sei zu dem Schluss gekommen, dass zwei Offiziere der "Marines" ihre Pflichten verletzt hätten, berichtete die US-Tageszeitung "New York Times" am Samstag unter Berufung auf zwei Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Washington. Generalmajor Richard Huck, der im Irak eine Division kommandiert, und Oberst Stephen Davis hätten Widersprüche und Ungenauigkeiten in einem ersten Bericht nicht untersucht.

Chiarellis Darstellung solle nun an den Oberkommandierenden im Irak weitergeleitet werden, US-General George Casey, berichtete die "NYT". Bis Verteidigungsminister Donald Rumsfeld darüber informiert werde, könnten Tage vergehen. Dann solle auch ein Bericht von Chiarelli veröffentlicht werden.

Den "Marines" im Irak wird vorgeworfen, am 19. November vergangenen Jahres in Haditha 24 wehrlose Iraker getötet zu haben, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Anfangs hatte das Marine Corps behauptet, dass die Iraker durch einen Sprengsatz starben. Erst als das Nachrichtenmagazin "Time" im März berichtete, dass die Soldaten in Haditha ein Massaker verübt hätten, leitete die Armee Ermittlungen ein. Neben der internen Untersuchung wird auch strafrechtlich ermittelt.

(afp)
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