Attentat vereitelt US-Neonazis planten Anschlag auf Obama

Washington (RPO). Barack Obama sollte nach Angaben der US-Bundespolizei ermordet werden. Demnach hat es eine Verschwörung von zwei jungen Neonazis gegen den farbigen Präsidentschaftskandidaten gegeben. Außerdem hätten die zwei Skinheads im Alter von 18 und 20 Jahren insgesamt 88 schwarze Schüler erschießen oder enthaupten wollen.

Attentat auf Barack Obama vereitelt
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In Gerichtsakten, die am Montag freigegeben wurden, hieß es weiterhin, dass die zwei Männer im Staat Tennessee einen Waffenladen ausrauben und dann eine vor allem von schwarzen Jugendlichen besuchte Schule überfallen wollten.

Ihr letztes Ziel nach dem Blutbad wäre Barack Obama gewesen. "Sie erklärten, das sei ihr letzter, finaler Akt, dass sie versuchen würden, Senator Obama zu töten," sagte Jim Cavanaugh, ein Spezialagent der für Waffen, Sprengstoff und Alkohol zuständigen Bundespolizeibehörde. "Sie glaubten nicht, dass sie das schaffen würden, aber dass sie bei dem Versuch selbst getötet würden." Laut Gerichtsakten planten die zwei Neonazis "ihr Fahrzeug so schnell, wie sie können, in Richtung Obama zu fahren und aus den Fenstern heraus auf ihn zu schießen".

88 wie "Heil Hitler"

Cavanaugh erklärte weiter, die Behörden hätten die Drohungen sehr ernst genommen. Bislang gebe es keine Hinweise, dass andere sich an der Verschwörung beteiligt hätten. Der Agent berichtete, die beiden Männer hätten geplant, 88 Schwarze zu töten. 14 davon sollten enthauptet werden. Die Zahlen 88 und 14 haben für weiße Rassisten in den USA eine große symbolische Bedeutung. 14 ist die Zahl der Worte in einem bekannten Satz, der einem inhaftierten Rassisten zugeschrieben wird. Die Zahl 8 steht für den achten Buchstaben im Alphabet, das "H". 88 steht damit für "Heil Hitler".

Ein Sprecher von Obama wollte zu dem Bericht zunächst nicht Stellung nehmen.

Bei den Neonazis wurden laut Ermittler ein Gewehr, eine abgesägte Schrotflinte und drei Pistolen entdeckt. Die beiden in Haft sitzenden Männer werden wegen des Besitzes unregistrierter Waffen, Verschwörung zum Diebstahl von Feuerwaffen und der Bedrohung eines Präsidentschaftskandidaten angeklagt. Die beiden Verdächtigen hatten zudem Nylonseil und Skimasken gekauft, mit denen sie offenbar Raubüberfälle zur Finanzierung ihres Vorhabens planten, wie es in den Gerichtsakten hieß.

Der 20-jährige Daniel C. aus dem US-Staat Tennessee und der 18 Jahre alte Paul S. aus Arkansas wurden bereits am vergangenen Mittwoch festgenommen. Daniel C. lebte Polizeiangaben zufolge zuletzt in einem relativ armen Bezirk bei seinen Großeltern. Er habe keinen höheren Schulabschluss, hieß es. Er und Paul S. hatten sich übers Internet kennengelernt.

(ap)
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