Bald nun noch 440.000 GIs? US-Heer soll angeblich drastisch schrumpfen

Washington · Das Pentagon plant laut Medienberichten drastische Personaleinschnitte bei der U.S. Army. Das Heer der amerikanischen Streitkräfte solle auf bis zu 440.000 Soldaten verkleinert werden.

 Verteidigungsminister Chuck Hagel will offenbar die US-Armee deutlich verkleinern.

Verteidigungsminister Chuck Hagel will offenbar die US-Armee deutlich verkleinern.

Foto: ap, Jim Watson

Das berichtete die "New York Times" am Montag. Das wären rund 130.000 weniger als in der Zeit nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 - und die geringste Truppenstärke seit dem Zweiten Weltkrieg. Auch an der Ausrüstung solle gespart werden.

Es wurde erwartet, dass Verteidigungsminister Chuck Hagel seine Pläne am Montagnachmittag persönlich erläutert. Bislang war lediglich bekannt, dass die US-Landstreitkräfte auf 490.000 Soldaten verkleinert werden sollen. Ende 2012 waren es noch mehr als 540.000. Der nun beschlossene zusätzliche Abbau habe vor allem finanzielle Gründe. Hagel wird in den kommenden Jahren wegen drastischer Einsparungen im US-Staatshaushalt deutlich weniger Geld zu Verfügung haben.

Das Ende des Irak-Einsatzes und der Abzug aus Afghanistan sei eine weitere Begründung für die Verschlankung. Sie werde aber auch durch die Sicherheitsdoktrin von Präsident Barack Obama gedeckt. Demnach müsse das US-Militär zwar weiterhin jeden Gegner besiegen können. Aber es müsse nicht mehr in der Lage sein, zwei große, teure Kriege parallel zu führen, schreibt die "New York Times".

An Spezialeinsatzkommandos und Fachleuten für Kriege im Cyberraum solle bei der Army hingegen nicht gespart werden. Auch würde eine kleinere Truppe ermöglichen, die Soldaten besser auszubilden und ihre Ausrüstung schneller zu modernisieren, argumentiere das Pentagon.

Die Pläne stießen allerdings auf erheblichen Widerstand im Kongress, der sie genehmigen muss. Auch die Rüstungsindustrie und Veteranenverbände seien dagegen, berichtete die Zeitung. Von der obersten Militärführung würden sie aber unterstützt.

(dpa)
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