Illegale geschäftliche Vorteile US-Gericht lässt Klage gegen Trump zu

Washington · Neuer Ärger für Donald Trump: Ein US-Bundesgericht hat eine Klage gegen den US-Präsidenten wegen illegaler ausländischer Zahlungen im Zusammenhang mit den Aktivitäten seines Unternehmens zugelassen.

 Das Trump International Hotel in Washington.

Das Trump International Hotel in Washington.

Foto: ap, AB

Richter Peter Messitte wies am Mittwoch (Ortszeit) einen Einspruch gegen die Klage des Bundesstaates Maryland und des Hauptstadtbezirks Washington zurück, beschränkte das Verfahren jedoch auf die US-Hauptstadt.

Die Klageführer hätten ausreichend dargelegt, dass der US-Präsident mit bestimmten Einnahmen des Trump International Hotel und dessen Niederlassungen in Washington sowie der Trump Organization gegen geltendes Recht verstoße, begründete der Richter seine Entscheidung. "Wir haben die erste Runde gewonnen!", begrüßte der Generalstaatsanwalt von Maryland, Brian Frosh, im Kurzmitteilungsdienst Twitter die Entscheidung. "Unser Fall kommt voran."

Auch der Generalstaatsanwaltschaft von Washington D.C., Karl Racine, reagierte erfreut. Trump könne nun "für die Verletzung der Verfassung" zur Verantwortung gezogen werden, schrieb er bei Twitter. Das Weiße Haus wollte sich nicht zu der Entscheidung äußern, weil es juristische Verfahren grundsätzlich nicht kommentiere.

Die Kläger stützen sich auf die sogenannte Vergütungsklausel (Emoluments Clause) in der US-Verfassung, die es Regierungsvertretern verbietet, "irgendein Geschenk, eine Vergütung, einen Dienst, Titel oder sonst irgendetwas von einem König, Prinz oder ausländischen Staat" ohne Zustimmung des US-Kongresses anzunehmen.

Maryland und Washington machen geltend, dass das Trump International Hotel seit Trumps Amtseinführung am 20. Januar 2017 besonders beliebt bei ausländischen Regierungsvertretern sei. Das Hotel habe gezielt bei der "diplomatischen Community" geworben.

 Protestler projizieren den Schriftzug "Crime Scene - do not enter" ("Tatort - nicht betreten") auf die Hotelfassade.

Protestler projizieren den Schriftzug "Crime Scene - do not enter" ("Tatort - nicht betreten") auf die Hotelfassade.

Foto: ap, AB

Die Beschwerdeführer verweisen auch auf Medienberichte, wonach Diplomaten aus Asien und dem Nahen Osten nach eigener Aussage das Trump-Hotel auswählten, um den US-Präsidenten gewogen zu stimmen. Der Golfstaat Kuwait habe seinen Nationalfeiertag in dem Hotel gefeiert und Saudi-Arabien habe hunderttausende Dollar dort ausgegeben, hieß es weiter.

Außerdem wird kritisiert, dass der Trump Tower in New York Büros an die von der chinesischen Regierung kontrollierte Bank ICBC vermiete und der Trump World Tower und andere Gebäude des Trump-Imperiums Russen zu ihren Kunden zählten.

In der Trump Organization hatte der US-Präsident seine Geschäftsaktivitäten gebündelt. Seit seinem Amtsantritt wird sie von seinen beiden Söhnen Donald Trump junior und Eric Trump geleitet. In der Klageschrift heißt es dazu, Trump sei immer noch der Eigentümer der Liegenschaften und sei sich der Einnahmen, die sie ihm einbrächten, wohl bewusst.

(csr)
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