Terrorbekämpfung US-Behörden überprüfen Häuser auf Radioaktivität

Washington (rpo). Die US-Behörden untersuchen seit drei Jahren in mindestens sechs Großstädten des Landes private und öffentliche Orte auf Radioaktivität - vor allem solche an denen sich Moslems aufhalten. Das bestätigte das Justizministerium nach einem entsprechenden Medienbericht.

Laut der "New York Times" vom Samstag bestätigte das US-Justizministerium einen entsprechenden Bericht der Website US News and World Report vom Donnerstag. Danach untersuchten die US-Bundespolizei und das Energieministerium tausende Wohnhäuser und Arbeitsplätze von Moslems sowie Moscheen auf radioaktive Spuren.

Im Großraum Washington wurden demnach bis zu 120 von Moslems besuchte Orte überwacht, weitere in New York, Chicago, Seattle, Detroit und Las Vegas. Das Programm sei nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gestartet worden.

Laut "New York Times" bestätigten Regierungsbehörden, dass Geräte zum Aufspüren radioaktiver Strahlung in Häfen, U-Bahn-Stationen und öffentlichen Plätzen installiert wurden. "Aber eine übermäßige heimliche Überwachung von Privatgebäuden wurde nicht öffentlich bestätigt." Die US-Regierung habe Polizisten und Feuerwehrleute in Großstädten mit tausenden Detektoren ausgestattet, die am Gürtel getragen werden könnten. Ein Sprecher des US-Justizministeriums sagte demnach, Sicherheitskräfte würden den öffentlichen Bereich auf "passive" Weise auf radioaktive Strahlung untersuchen.

Die US-Regierung ist bereits wegen Lauschangriffen durch den Geheimdienst NSA (National Security Agency) unter Druck. Die Abhöraktionen fanden ohne richterliche Genehmigung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA statt. Nach einem Bericht der "New York Times" waren mehrere hundert, möglicherweise sogar mehrere tausend Menschen betroffen. Der Chef des Geheimdienstes NSA, Michael Hayden, gab zu, dass sich die Lauschangriffe auch gegen Unschuldige richteten.

(afp)
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