Guantanomo-Anwälte klagen an: US-Behörden haben vertrauliche Papiere beschlagnahmt

Washington (rpo). Die Anwälte von Guantánamo-Häftlingen haben schwere Vorwürfe gegen die US-Behörden erhoben. Bei "illegalen Ermittlungen" zu den Selbstmorden von drei Gefangenen hätten die Behörden große Mengen vertraulicher Dokumente beschlagnahmt, heißt es in mehr als 100 Petitionen, die am Freitag (Ortszeit) bei Washingtoner Gerichten eingereicht wurden. Zwei Saudi-Araber und ein Jemenit hatten sich Mitte Juni in ihren Zellen erhängt.

Die US-Behörden wollten demnach die Vorbereitung der Selbstmorde aufklären und herausfinden, ob möglicherweise weitere geplant waren. Obwohl es keine Belege für eine Verwicklung in die Selbstmorde gegeben habe, seien mehr als 500 Kilogramm Dokumente von Anwälten und rund 440 Gefangenen beschlagnahmt worden, hieß es in einer Eingabe der jemenitischen Verteidiger von fünf Häftlingen. Die US-Regierung habe seit der Eröffnung Guantánamos alles getan, um die Entstehung von Vertrauensverhältnissen zwischen Anwälten und Gefangenen zu unterbinden. Die USA sind wegen der Behandlung der Gefangenen in dem Militärlager auf Kuba seit Jahren international in der Kritik. Derzeit werden dort noch rund 460 Menschen unter Terrorverdacht festgehalten. Mitte Juli entschied Washington, in dem Lager die Genfer Konventionen anzuwenden.

(afp)
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