Aufnahmen in einer Gaskammer US-Abgeordneter erntet Kritik für Video aus Auschwitz

New Orleans · Eigentlich wollte der US-Abgeordnete Clay Higgins mit seinem politischen Video aufrütteln. Doch der Ort, den der Republikaner für die Aufnahme wählte, war eine Gaskammer im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dafür erntete er Kritik – und entschuldigte sich.

 Clay Higgins bei einer Wahlparty in Lake Charles (USA).

Clay Higgins bei einer Wahlparty in Lake Charles (USA).

Foto: dpa, lc

Eigentlich wollte der US-Abgeordnete Clay Higgins mit seinem politischen Video aufrütteln. Doch der Ort, den der Republikaner für die Aufnahme wählte, war eine Gaskammer im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dafür erntete er Kritik — und entschuldigte sich.

Er wolle sich bei allen entschuldigen, denen das Video unabsichtlich Schmerzen zugefügt habe, sagte der Republikaner Clay Higgins am Mittwoch (Ortszeit). Higgins hatte ein rund fünf Minuten langes Video auf Youtube und auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, das ihn im Mai in dem früheren Konzentrationslager zeigt und für massive Kritik vonseiten der Gedenkstätte sorgte. Das Video wurden zwischenzeitlich gelöscht.

Der US-Abgeordnete aus dem Staat Louisiana erklärt in seinem Video die Gräueltaten der Nazis in den Gaskammern und fügt hinzu, dass "dies der Grund sei, warum der Heimatschutz in Ordnung gebracht werden muss, warum unser Militär unbesiegbar sein muss."

Das staatliche Museum Auschwitz-Birkenau kritisierte das Video am Dienstag in einer Stellungnahme auf Twitter und erklärte, ein Gebäude, in dem der Genozid an Tausenden von Juden passierte, sei keine Bühne. Der Direktor des israelischen Büros der Nichtregierungsorganisation Simon-Wiesenthal-Center, Efraim Zuroff, sagte, das Video beinhalte eine politische Rhetorik, die unangemessen sei. Er denke jedoch nicht, dass Higgins böse Absichten gehabt habe.

Er habe den Ermordeten Tribut zollen und daran erinnern wollen, dass das Böse in der Welt existiere und freie Nationen sich dagegenstellen müssten, schrieb Higgins in seiner Erklärung. Seine Botschaft habe jedoch bei Menschen, die er liebe, Schmerzen erzeugt. Er bedauere das.

Es war nicht das erste Mal, dass Higgins mit einem Facebook-Post für eine Kontroverse sorgte. Vor rund einem Monat schrieb er nach einem Terroranschlag in London, dass sich die gesamte Christenheit im Krieg mit dem islamistischen Terror befinde. "Jagt sie, identifiziert sie, tötet sie. Tötet sie alle. Um den Willen des Guten und Rechten. Tötet sie alle", schrieb Higgins in einem Post.

(das/ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort