UN zur Gewalt im Nahen Osten "Unverhältnismäßig und übertrieben"

New York (RPO). Der Weltsicherheitsrat hat die israelische Offensive im Gazastreifen scharf verurteilt. Deutliche Worte fand hierfür der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Er sprach von einem "unverhältnismäßigen und übertriebenen Einsatz von Gewalt".

Israelis und Palästinenser müssten alle Gewaltakte beenden, erklärten die Ratsmitglieder des Weltsicherheitsrats nach einer fünfstündigen Dringlichkeitssitzung am Samstagabend in New York, wie der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin mitteilte. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief Israel auf, seine Angriffe im Gazastreifen einzustellen und verurteilte den "unverhältnismäßigen und übertriebenen Einsatz von Gewalt".

Am Samstag wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen 54 Palästinenser getötet, darunter etwa zwei Dutzend Zivilpersonen. Am Montag will der Sicherheitsrat über einen von Libyen eingebrachten Resolutionsentwurf beraten, in dem die Tötung von palästinensischen Zivilpersonen verurteilt wird. Der Entwurf fordert ein sofortiges Ende der israelischen Militäreinsätze und der palästinensischen Raketenangriffe auf israelisches Gebiet. Ähnliche Resolutionsentwürfe sind in der Vergangenheit im Sicherheitsrat gescheitert, weil sei von den USA und europäischen Mitgliedern als nicht ausgewogen betrachtet werden.

Die Gefechte am Samstag waren die schwersten seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen im Juni vorigen Jahres. Die Palästinenser haben wegen der israelischen Offensive mit einem Abbruch der Friedensgespräche gedroht. Mit der Offensive reagiert Israel auf den fortgesetzten Raketenbeschuss israelischer Städte durch militante Palästinenser vom Gazastreifen aus. Kämpfer der Hamas feuerten am Samstag über 50 Raketen und unzählige Gewehrsalven auf den Süden Israels ab. Die israelischen Truppen schossen zurück, unterstützt von Panzern und Kampfflugzeugen.

(ap)
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