Zwei Kinder verletzt UNO wirft Israel Schüsse auf UN-Schule vor

Gaza (RPO). Mitarbeiter der Vereinten Nationen werfen dem israelischen Militär vor, versehentlich auf eine UN-Schule im Gazastreifen gefeuert zu haben. Zwei Kinder wurden durch Schüsse verletzt, die aus einer Richtung kamen, in der israelische Panzer stationiert waren. Isreal bestreitet, dass es in der fraglichen Gegend militärische Aktivitäten gegeben hat.

"Derzeit sind Kinder nicht einmal in Klassenzimmern der Vereinten Nationen sicher. Wir brauchen dringend eine Lösung", sagte der örtliche Leiter der UN-Hilfsorganisation zur Unterstützung der Palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA), John Ging. Ein Siebenjähriger sei von einer Kugel am Kopf gestreift worden, als er an seinem Tisch in der Grundschule von Beit Lahija gesessen habe. Kurz danach wurde ein zwölf Jahre altes Mädchen ins Bein getroffen, als die Schule geräumt wurde.

"Beide Kugeln flogen von Norden in die Schule und israelische Panzer waren auf einem Hügel 1,5 Kilometer nördlich der Schule stationiert", erklärte die UNRWA. Die israelischen Streitkräfte wiesen die Vorwürfe zurück. Es habe dort keine militärischen Aktivitäten gegeben. Dies sei überprüft worden.

Nach Krankenhausangaben wurde der siebenjährige Junge am Samstag durch den Streifschuss leicht über dem Auge verletzt.

Am Sonntag beschoss die israelische Luftwaffe das Fahrzeug eines Aktivisten der palästinensischen Hamas-Bewegung in Gaza mit Raketen. Bei dem Luftangriff starb nach Angaben der Rettungskräfte ein 70-jähriger Passant, der in Folge der Explosion Arme und Beine verloren hatte. Mindestens acht weitere Passanten wurden bei dem Vorfall verletzt, ebenso zwei Aktivisten des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas, die in dem Auto saßen. Die Männer seien in Raketenangriffe auf Israel verwickelt gewesen, teilte die israelische Armee mit.

Gespräche nach Tod von 19 Zivilisten

Knapp zwei Wochen nach dem Tod von 19 palästinensischen Zivilisten bei einem israelischen Artilleriebeschuss in Beit Hanun kommt UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour am Montag in den Gazastreifen. Arbour will sich nach eigenen Angaben vor Ort über die Hintergründe des Vorfalls informieren. Dabei will sie mit Vertretern von Behörden, regierungsunabhängigen Organisationen und der UNO sprechen. Auch ein Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist geplant.

Bei dem Angriff am 8. November war ein Wohnhaus von Beit Hanun getroffen worden; unter den Toten waren fünf Frauen und acht Kinder gewesen. Der Angriff sorgte international für Empörung. Israels Regierungschef Ehud Olmert sprach später von einem technischen Fehler.

(ap)
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